Das geplante Naturkundemuseum in Hamburg könnte als bedeutender Mieter in den Elbtower einziehen. Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) äußerte sich während einer Sitzung des Haushaltsausschusses positiv über die Idee, wies jedoch darauf hin, dass die wirtschaftliche Tragfähigkeit beachtet werden müsse. An der Sitzung nahmen auch andere Senatorinnen und Senatoren, wie Kultursenator Carsten Brosda (SPD) und Jan Pörksen, der Chef der Senatskanzlei, teil.
Bausenatorin Karen Pein (SPD) gab bekannt, dass die Stadt die wirtschaftlichen Aspekte eines Einzugs des Naturkundemuseums in den Elbtower prüft. Der Bau des Elbtowers, der ein Projekt der insolventen Signa Prime Selection AG des österreichischen Unternehmers René Benko war, ruht seit Ende Oktober 2023. Der vorläufige Insolvenzverwalter führt derzeit Verhandlungen mit einem Konsortium um Immobilienunternehmer Dieter Becken über einen möglichen Verkauf des Projekts. Becken hat angekündigt, den Bau des Wolkenkratzers fortsetzen zu wollen, allerdings nur, wenn das geplante Museum in den unteren Geschossen untergebracht wird.
Wirtschaftliche Prüfungen und politische Reaktionen
Fegebank wies darauf hin, dass der ursprünglich geplante Neubau für das Naturkundemuseum sehr teuer wäre und das Grundstück für die Anforderungen zu klein sei. Die Prüfergebnisse hinsichtlich der wirtschaftlichen Machbarkeit sollen im April 2024 vorgestellt werden. Zudem wurde das Wiederkaufsrecht der Stadt bis Ende Mai 2024 verlängert.
Die Opposition kritisierte die Anmietung von rund 30.000 Quadratmetern im Elbtower als Verschwendung von Steuergeldern. Markus Schreiber von der SPD äußerte Bedenken bezüglich der Mietkosten, während der Senat einräumte, dass für eine Anmietung im Elbtower die Zustimmung der Bürgerschaft erforderlich ist. Dominik Lorenzen, Fraktionschef der Grünen, forderte die Opposition auf, an Lösungen mitzuarbeiten.
Bereits 2020 wurde vereinbart, dass bis voraussichtlich 2027 in Hamburg ein neues Naturkundemuseum entstehen soll, wie Die Zeit berichtete. Im Rahmen der aktuellen Diskussion wird das Naturkundemuseum der Leibniz-Gemeinschaft weiterhin als zentraler Mieter in den Elbtower ins Spiel gebracht, ein Vorschlag, der als charmant beschrieben wird, aber auch wirtschaftlich tragfähig sein muss.
Der Bau des Elbtowers, der von der Insolvenz des Bauunternehmens Signa Prime Selection AG betroffen ist, leidet unter unsicheren finanziellen Perspektiven, was die Verhandlungen zur Miete des Naturkundemuseums noch dringlicher macht, wie Tagesschau berichtet.
