
In Hamburg sind zwei Männer im Alter von 23 und 24 Jahren wegen gemeinschaftlichen Mordes angeklagt worden. Diese Anklage erfolgt fünf Monate nach einem tödlichen Verkehrsunfall, der sich am 26. August in Billstedt ereignete. Bei dem Zwischenfall, bei dem die beiden Männer ein illegales Straßenrennen mit einem Tesla und einem Mercedes fuhren, wurden sechs Menschen verletzt. Erlaubt war eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h, jedoch fuhren die Fahrer bis zu 175 km/h.
Unter den Verletzten war ein zweijähriger Junge, der später im Krankenhaus verstarb. Sein Zwillingsbruder und die Mutter erlitten ebenfalls schwere Verletzungen. Die beiden Fahrer und eine Beifahrerin (23) hatten leichte Verletzungen. Der Unfall wurde durch einen Zusammenstoß mit einem Ford verursacht, der von einer 40-jährigen Frau gesteuert wurde. Die beiden mutmaßlichen Unfallverursacher wurden vier Tage nach dem Vorfall verhaftet und befinden sich nun in Untersuchungshaft. Erste Auswertungen der Fahrzeugdaten zeigten erhebliche Geschwindigkeitsüberschreitungen, und eine Dashcam in einem der Fahrzeuge dokumentierte die Geschwindigkeit von 175 km/h. Laut dem Bundesgerichtshof kann rücksichtsloses Rasen, das zu einem Todesfall führt, als Mord gewertet werden, wie Bild.de berichtete.
Ähnliche Vorfälle und rechtliche Konsequenzen
In einem anderen Fall wurde eine 42-jährige Autofahrerin vom Landgericht Hannover zu lebenslanger Haft wegen Mordes verurteilt. Sie raste mit etwa 180 km/h auf einer Landstraße und kollidierte frontal mit einem Kleinwagen, der eine vierköpfige Familie transportierte. Die beiden Kinder in diesem Fahrzeug überlebten den Unfall nicht; das Auto wurde auf eine Pferdekoppel geschleudert. Immer wieder zeigen sich in derartigen Fällen die harten Unterschiede in den Überlebenschancen zwischen den Verursachern und den Opfern. Dies verdeutlicht eine allgemeine Problematik, die bei illegalen Autorennen auftritt, wie RiffReporter.de berichtete.
Ein weiterer Fall, der die Thematik der Raserei und die rechtlichen Konsequenzen betrifft, führte zu den Verurteilungen eines 19-Jährigen durch das Landgericht Heilbronn. Dieser raste durch die Stadt und tötete einen Familienvater. Solche Urteile werden häufig von höheren Instanzen überprüft, während die Revision und Berufung sowohl der Staatsanwaltschaft als auch den Angeklagten zustehen. Auch die rechtlichen Standardkriterien, wann Raserei als Mordversuch eingestuft wird, bleiben unklar, obwohl die Beweisaufnahme in den Strafkammern der Landgerichte zunehmend an Sicherheit gewinnt.