
In einer aktuellen Analyse über den Zustand der Demokratie weltweit wird deutlich, dass autokratische Regime zunehmend an Einfluss gewinnen. Laut einem Bericht von bpb.de leben mittlerweile 68 % der Weltbevölkerung in Staaten, die als Autokratien eingestuft werden. Dies geschieht trotz der Tatsache, dass 2020 52 % aller Länder formell als Demokratien galten.
Laut dem V-Dem Institute hat sich das Demokratie-Niveau weltweit auf ein Niveau wie im Jahr 1989 zurückentwickelt. Im Jahr 2021 gab es so wenige liberale Demokratien wie seit 1995 nicht mehr. Besonders besorgniserregend ist die Beobachtung, dass in sechs von 27 EU-Staaten Anzeichen einer Autokratisierung sichtbar sind, darunter Ungarn und Polen. Über die vergangenen zehn Jahre haben fast 20 % der als Demokratien geltenden Staaten Qualität eingebüßt, was die Bedenken über die Stabilität demokratischer Institutionen verstärkt.
Anzeichen der Erosion demokratischer Werte
Die Ursachen für diese Entwicklung sind vielfältig. Politische Machthaber konzentrieren sich häufig auf den Erhalt ihrer Position und untergraben dabei die essenziellen Grundlagen einer funktionierenden Demokratie, wie beispielsweise die Gewaltenteilung und die Rechtsstaatlichkeit. Die Analyse zeigt, dass die Welle der Autokratisierung bereits lange vor der Corona-Pandemie eingesetzt hat, auch wenn diese Zeit als Katalysator für die Einschränkung demokratischer Rechte diente.
Die Pandemie stellte zudem eine massive Herausforderung für viele Regierungen dar. Ein Bericht von spiegel.de hebt hervor, dass die fiskalpolitischen Spielräume der Regierungen geschrumpft sind, was zu einem Rückgang des politischen Willens führte, sozialen Problemen und der Verarmung entgegenzutreten. Dies hat zur Folge, dass die Anzahl der Menschen in Not gestiegen ist und soziale Ungleichheiten zugenommen haben.
Die Berichte verdeutlichen, dass autokratische Regierungen die ungewissen Zeiten der Pandemie ausnutzen, um Grundrechte weiter zu beschneiden und kritische Stimmen zu unterdrücken. In dieser Hinsicht bleibt die Zukunft der globalen Demokratie ungewiss und erfordert eine erhöhte Aufmerksamkeit.