Hamburg

Tanzverbot am Karfreitag: Wo gilt es am längsten in Norddeutschland?

Am Karfreitag, dem 18. April 2025, gilt in Deutschland ein striktes Tanzverbot, das sich je nach Bundesland über unterschiedliche Zeiträume erstreckt. Der Tag hat für Christinnen und Christen eine besondere Bedeutung, da er an das Leiden und Sterben Jesu am Kreuz erinnert. Aus diesem Grund wird der Karfreitag als stiller Feiertag angesehen, an dem öffentliche Tanzveranstaltungen sowie andere öffentliche Events, wie Sportveranstaltungen, untersagt sind.

Wie NDR berichtete, ist Niedersachsen das Bundesland mit der längsten Dauer des Tanzverbots, während es in Bremen mit lediglich 15 Stunden am kürzesten gilt. Über das gesamte Bundesgebiet verteilt variiert das Tanzverbot erheblich: In Rheinland-Pfalz etwa beginnt es bereits am Gründonnerstag um 4 Uhr und endet erst am Ostersonntag um 16 Uhr, was insgesamt 84 Stunden umfasst.

Regeln und Ausnahmen

In Hamburg wurde das Tanzverbot seit März 2024 gelockert; es gilt nun von 5 Uhr am Karfreitag bis Mitternacht. Trotz dieser Lockerung bleibt der Hamburger Dom geschlossen. Auch in anderen Bundesländern sind die Regelungen unterschiedlich. So gilt in Bayern das Tanzverbot von Gründonnerstag um 2 Uhr bis Karsamstag um 24 Uhr, während in Sachsen es ganztägig am Karfreitag gilt. Clubs und Diskotheken müssen während des Tanzverbots geschlossen bleiben, und Tanzveranstaltungen sind untersagt.

Privatfeiern sind an Karfreitag erlaubt, jedoch müssen die Feiernden auf die Lautstärke achten. Auch öffentliche Sportveranstaltungen sind an diesem Tag nicht gestattet, was bedeutet, dass kein Freitagsspiel in der Fußball-Bundesliga stattfinden kann.

In einer Umfrage von YouGov gaben rund 50% der Deutschen an, eine Lockerung des Tanzverbots zu befürworten, während etwa 30% dagegen sind. Dies zeigt die gespaltene Meinung in der Gesellschaft zu diesem Thema und wirft Fragen zur Vereinbarkeit von religiösen Traditionen und der Freizeitgestaltung auf.

Die evangelische Regionalbischöfin Petra Bahr äußerte sich in diesem Kontext und sprach sich für die Beibehaltung des Karfreitags als stillen Feiertag aus. Der Fall eines Göttinger Clubbetreibers, der gegen ein von der Stadt verhängtes Bußgeld wegen des Tanzverbots klagte, belegt die rechtlichen Herausforderungen, die mit diesem Feiertag verbunden sind. Der Anwalt der Clubbetreiber argumentierte, dass Nichtchristen gezwungen werden, sich an religiöse Regeln zu halten. Der Streitfall wurde bereits an das Bundesverfassungsgericht weitergeleitet und dürfte das Tanzverbot auf den Prüfstand bringen.

Ort des Geschehens

Ort des Geschehens

Statistische Auswertung

Was ist passiert?
Sonstiges
In welcher Region?
Deutschland
Genauer Ort bekannt?
Hamburg, Deutschland
Ursache
Tanzverbot
Beste Referenz
ndr.de
Weitere Infos
ruhrnachrichten.de