In Hamburg ermittelt die Staatsanwaltschaft seit fünf Monaten wegen eines tödlichen Balkonabsturzes, der im Sommer 2024 stattfand. Bei dem Unglück stürzte eine Gruppe junger Menschen etwa neun Meter in die Tiefe, was zur Folge hatte, dass ein 27-Jähriger im Krankenhaus seinen Verletzungen erlag. Während des Vorfalls befanden sich insgesamt sechs Personen auf dem Balkon, der während einer Zigarettenpause brach. Fünf der Beteiligten helfen einem Freund beim Umzug.
Die Ermittlungen richten sich gegen vier Verdächtige, die primär wegen Baugefährdung unter Verdacht stehen. Drei der Beschuldigten waren zwischen 2016 und 2017 in die Sanierung der Balkone involviert, der vierte war zum Zeitpunkt des Einsturzes für die Hausverwaltung zuständig. Ein Gutachten zur Statik der Balkonanlage liegt bereits vor, genaue Vorwürfe wurden bislang jedoch nicht veröffentlicht. Laut Feuerwehr sollte ein Balkon eine Last von rund 400 Kilogramm pro Quadratmeter aushalten können.
Folgen des Unglücks
Nach dem Vorfall wurde der abgebrochene Balkon zunächst abgetragen und vor dem Gebäude deponiert. Zwei Freunde der Absturzopfer landeten in einer Hecke, während andere schwerer verletzt wurden. Als Sicherheitsmaßnahme wurden auch die Balkone der Nachbarn vorsorglich gesperrt und sind weiterhin nicht nutzbar.
Wie in anderen Fällen, wie auf der Website von WDR angegeben, sind die meisten Balkone älterer Bauart aus Beton gefertigt. Der Zustand und die Tragfähigkeit solcher Balkone sind oft nicht auf den ersten Blick erkennbar. Nach dem Vorfall wird betont, dass Eigentümer von Immobilien den Zustand ihrer Balkone regelmäßig überprüfen sollten, um Sicherheit zu gewährleisten. Sichtbare Roststellen an Stahlträgern oder andere Anzeichen von Mängeln sind Warnsignale, die nicht ignoriert werden dürfen.
