
Jürgen Lohmann, ein Unternehmer aus Emmerthal, äußert scharfe Kritik an den Plänen des Landkreises, die Durchfahrt der Emmer-Furt im Kernort zu verhindern. In einem Gespräch erklärte er, das Vorhaben sei „vollkommen unverhältnismäßig“ und ein Beispiel für „völlige Über-Bürokratisierung“. Die Emmer-Furt, welche die Straßen „An der Rischmühle“ und „Auf dem Risch“ miteinander verbindet, wird bereits seit über 200 Jahren genutzt, und Lohmann befürchtet, dass das neue Vorgehen dieses Recht außer Kraft setzen könnte.
Weiterhin unterstrich Lohmann, dass die Pläne nicht mit den Anliegern abgesprochen wurden, was zu großer Besorgnis führt. Der Landkreis hat bislang nur Vorbereitungen getroffen, dennoch könnte die Blockade durch die roten Markierungen die Zufahrt zu seinen Grundstücken unmöglich machen. Die Furt spielt auch eine bedeutende Rolle in der Landwirtschaft, da sie den Zugang zu Stauanlagen für die Wasserkraftanlage ermöglicht. Auch Stephan Stallmann, ein Mitglied des Ortsrats für die Freie Wählergemeinschaft, spricht sich gegen die Pläne aus, da er Probleme für sein nahegelegenes Unternehmen befürchtet.
Behördliche Begründung und Maßnahmen
Der Landkreis plant, die Durchfahrt für motorisierte Fahrzeuge zu sperren, nachdem Beschwerden über die Nutzung der Emmer-Furt durch Geländefahrzeuge eingegangen sind. Sandra Lummitsch, Sprecherin des Landkreises, erklärte, dass die Nutzung der Furt die Wasserqualität der Emmer gefährden und den Lebensraum von Tieren stören könnte. Um dies zu verhindern, beabsichtigt die Behörde, die Furt mit Absperrpfosten zu sichern, während eine alternative Brücke am Gärtnerweg zur Verfügung steht. Für landwirtschaftliche Betriebe soll es jedoch eine Ausnahme geben, um die Furt weiterhin nutzen zu dürfen, falls Maschinen nicht über die Brücke passen.
Eine Sitzung mit der Gemeinde zur weiteren Erörterung der Beschwerden wird ebenfalls durchgeführt. Diese Maßnahmen stehen im Kontext des FFH-Gebiets „Emmer“, das sich im Weser-Leinebergland erstreckt. Der Emmerfluss, der im Eggegebirge entspringt und südlich von Bad Pyrmont verläuft, bietet eine Vielzahl an Lebensräumen und ist mit gefährdeten Wasserpflanzen und Arten, wie dem Kammmolch, bewohnt, wie nlwkn.niedersachsen.de dokumentiert.