
Die Stadt Hameln wird künftig keine Altkleidercontainer im öffentlichen Verkehrsraum mehr genehmigen. Dieser Schritt erfolgt, da die Stellplätze der Container häufig als illegale Ablageorte für Müll missbraucht werden. Politische Vorbehalte sind aufgekommen, nachdem es zunächst eine positive Zustimmung zu den Containern gab. Zudem dürfen seit Jahresbeginn wiederverwertbare Textilien aufgrund einer neuen EU-Richtlinie nicht mehr im Hausmüll entsorgt werden.
Derzeit hat nur ein privates Unternehmen Altkleidercontainer im Stadtgebiet aufgestellt. Die Stadt plant, Genehmigungen für mehrere Containerstandorte nicht mehr zu erteilen, darunter die Pappelallee, Eintrachtweg und Wilhelm-Lampe-Straße sowie zahlreiche weitere Standorte. Glascontainer an diesen Orten bleiben hingegen bestehen.
Alternative Entsorgungswege und Aufwertung der Standorte
Die Container auf privaten Flächen sind nicht betroffen, allerdings hat die Stadt keine Übersicht über diese. Die EU-Richtlinie spielt nur eine indirekte Rolle in den Erwägungen der Stadt. Der Landkreis Hameln-Pyrmont ist für die Umsetzung der EU-Abfallrahmenrichtlinie verantwortlich. Die Stadt sieht keinen Engpass bei der Altkleiderentsorgung; alternative Entsorgungswege über Abholsysteme, den Entsorgungspark oder karitative Sammelstellen sind vorhanden.
Die Stadt erwartet, dass die Reduktion auf einen Containertyp den Eindruck einer „Sammelstelle für alles“ verringert. Weniger Containertypen sollen auch die Verwechslungsgefahr reduzieren. Zudem plant die Stadt, die Standorte optisch durch Begrünung und Bodenmarkierung aufzuwerten. Dies geschieht jedoch ohne Vergabe an karitative Organisationen oder striktere Auflagen für gewerbliche Sammler. An Containern karitativer Organisationen sind ebenfalls illegale Müllablagerungen festzustellen, und striktere Auflagen würden zusätzlichen Kontroll- und Verwaltungsaufwand für die Stadt verursachen.
Der Ausschuss für Recht und Sicherheit wird das Thema am 18. Juni erneut diskutieren. Weitere Entwicklungen zu Altkleiderentsorgungen zeigen, dass beispielsweise in Dresden ein funktionierendes Sammelsystem mit gemeinnützigen und gewerblichen Sammlern existiert. In Jena sind seit 2012 separate Altkleidercontainer an etwa 150 Standorten eingerichtet, während andere Städte wie Erfurt und Chemnitz keine Veränderungen geplant haben, um Alttextilien zu erfassen, wie MDR berichtete.