
In einer beeindruckenden Zeremonie beim Polizeiball in Hameln wurden fünf Bürgerinnen und Bürger aus der Region Hameln-Pyrmont ausgezeichnet, die durch ihr mutiges Handeln Zivilcourage bewiesen haben. Der Zivilcourage-Preis, der seit 25 Jahren vom Präventionsrat der Stadt Hameln und der Arbeitsgemeinschaft Zivilcourage verliehen wird, würdigt jene, die in kritischen Situationen eingegriffen haben.
Zuletzt wurden im November 2024 drei Hamelner Jugendliche geehrt. Die Preisträger hatten sich in Notlagen für andere Menschen eingesetzt. So retteten die 18-jährigen Emma Lohrberg, Lina Wübben und Finn Begemann eine 89-jährige Dame, die in die Weser gestürzt war. Während einer Kanufahrt entdeckten die Jugendlichen den Rollator der Dame am Ufer und alarmierten die Polizei, um die mutige Rettung zu organisieren. Gemeinsam mit Polizeikommissaren wurde die Dame aus dem Wasser gezogen und ins Sana-Klinikum gebracht.
Mutige Einsätze
Eine weitere Preisträgerin, Mizgin Seida (29 Jahre alt), wurde ausgezeichnet, weil sie schnell gehandelt hatte, als sie einen Rauchmelder und Brandgeruch in ihrem Gebäude wahrnahm. Sie wählte umgehend den Notruf, da sie wusste, dass eine Seniorin in der betroffenen Wohnung war. Dank ihres Eingreifens konnten Feuerwehrleute die 91-jährige Nachbarin rechtzeitig aus der Gefahrenzone retten und ins Sana-Klinikum bringen.
Swetlana Stele, die aufgrund von Verpflichtungen nicht an der Preisverleihung teilnehmen konnte, wurde ebenfalls für ihren mutigen Einsatz geehrt. Sie hörte Stöhnen vor einer Wohnungstür und sah durch die Terrassentür, dass ein gehbehinderter Mann am Boden lag. Auch sie wählte den Notruf, der es den Rettungskräften ermöglichte, schnell zu handeln und den Mann in Sicherheit zu bringen.
Die Arbeitsgemeinschaft Zivilcourage setzt sich aus Vertretern der Stadt Hameln, der Polizei, des Weißen Rings und engagierten Bürgerinnen und Bürgern zusammen. Die Preisträger erhalten eine Urkunde sowie eine kleine Aufmerksamkeit in Höhe von 150 Euro. Nach der Preisverleihung fand eine Feier mit der Band „88Miles“ statt.
Im Rahmen der Zivilcourage-Initiative werden auch weitere Auszeichnungen verliehen. So wurde der 14-jährige Hadi Faour ausgezeichnet, weil er den Selbstmordankündigungsbrief einer Freundin an eine Lehrerin weitergeleitet hatte. Igor Schmittke erhielt Anerkennung für seine Meldung eines Kellereinbruchs, und Ali Palamut half einer Frau, die von einem Mann bedrängt wurde, wobei er selbst verletzt wurde.
Die AG Zivilcourage ruft die Bürger dazu auf, in Notsituationen zu handeln, um die Sicherheit in der Stadt zu verbessern. Sie nennt dabei sechs Regeln für das richtige Verhalten im Ernstfall: Hilfe leisten, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen, lautstark auf die Situation aufmerksam machen, aktiv zur Mithilfe auffordern, Hilfe organisieren und den Notruf 110 wählen, sich um das Opfer kümmern und als Zeuge zur Verfügung stehen, wie die Stadt Hameln berichtet.