
Der Freizeitpark Rasti-Land in Salzhemmendorf kämpft mit dem Fachkräftemangel und sucht dringend Mitarbeiter für die bevorstehende Saison ab den Osterferien. Besonders in der Servicegastronomie und beim Betrieb der Fahrgeschäfte besteht Bedarf an qualifiziertem Personal. Um diesem Mangel entgegenzuwirken, setzt das Unternehmen auf internationale Ausbildungsprogramme und die Rekrutierung von Mitarbeitern aus dem Ausland. Geschäftsführer Steffen Ratzke hebt hervor, dass die Suche nach geeigneten Bewerbern für die Ausbildungsplätze in der Systemgastronomie große Schwierigkeiten mit sich bringt.
Aktuell beschäftigt Rasti-Land drei Lehrlinge aus Indonesien, ein weiterer Auszubildender ist im Zulauf. Die Zusammenarbeit mit diesen indonesischen Auszubildenden verläuft positiv; sie sind motiviert und fleißig. Die Rekrutierung erfolgt über eine spezialisierte Agentur, die mit Sprachschulen in Indonesien kooperiert. Die angehenden Fachkräfte absolvieren ein sechsmonatiges intensives Deutschtraining in Bali und Jakarta, was die Integration in Deutschland erleichtert.
Schwierigkeiten bei der Personalsuche
Zusätzlich plant Rasti-Land, Lehrstellen im Bereich Garten- und Landschaftsbau anzubieten. Zwei Meister im Unternehmen sind befugt, in diesem Sektor auszubilden. Um die Auszubildenden zu unterstützen, organisiert das Unternehmen Wohnungen und stellt Fahrräder zur Verfügung. Einige Mitarbeiter nutzen auch E-Roller oder öffentliche Verkehrsmittel, um zur Arbeit zu gelangen. Richard Alparisi, ein indonesischer Auszubildender, beschreibt seine Erfahrungen im Rasti-Land als durchweg positiv.
Des Weiteren beschäftigt Rasti-Land Arbeitskräfte aus Polen, Ungarn und Nordmazedonien und hat zehn Studenten aus Kirgisistan für Saisonarbeiten oder Praktika eingestellt. Die Betriebsleiter haben persönliche Auswahlgespräche in Kirgisistan durchgeführt. Der Verwaltungsaufwand für die Personalsuche ist gestiegen, da eine Mitarbeiterin sich um die behördlichen Angelegenheiten kümmert. Die Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur ist entscheidend für die Einstellung ausländischer Studenten. Rasti-Land hofft zudem, vermehrt Bewerber aus der Region zu gewinnen. Allerdings bleibt die kurzfristige Wohnraumbeschaffung für saisonale Arbeitskräfte eine Herausforderung.
In der Gastronomie sind an vollen Tagen 70 bis 80 Mitarbeitende im Einsatz. Auch in den Wintermonaten besteht eine hohe Nachfrage nach Arbeitskräften, insbesondere für den Hallenbetrieb. Laut der Bundesagentur für Arbeit sind viele Unternehmen in Deutschland noch nicht ausreichend über die internationalen Projekte zur Fachkräfteanwerbung informiert oder zögert, im Ausland nach Personal zu suchen. Nur 6% der Betriebe in Deutschland rekrutieren aus dem Ausland, während über ein Drittel sich ausschließlich auf den deutschen Arbeitsmarkt konzentriert. Die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der BA hingegen unterstützt gezielt Unternehmen, die Fachkräfte und Auszubildende in gefragten Branchen rekrutieren möchten.