Hameln-Pyrmont

Schuluntersuchungen in Sachsen: Alarmierende Ergebnisse bei Erstklässlern!

Im Jahr 2024 wurden in Sachsen insgesamt 38.100 Kinder im Rahmen der Schulaufnahmeuntersuchung auf Gesundheits- und Entwicklungsstörungen untersucht. Diese umfassende Untersuchung ergab, dass etwa 3.000 Kinder eine Rückstellung erhielten und somit erst im nächsten Schuljahr eingeschult werden. Zudem wurde 2.700 Kindern der Besuch einer Förderschule empfohlen.

Die Gesundheits- und Entwicklungsprobleme bei den untersuchten Fünfjährigen sind signifikant. Sprach- und Sprechprobleme wurden bei 13.600 Kindern festgestellt, was fast 36 Prozent der geprüften Kinder entspricht. Im Vorjahr hatten bereits etwa ein Drittel der Fünfjährigen ähnliche Schwierigkeiten. Des Weiteren weisen ein Viertel der Kinder Schwierigkeiten mit Zahlen auf, was das Erkennen unterschiedlich großer Mengen und das Zählen bis 14 betrifft.

Gesundheitliche Auffälligkeiten der Kinder

Eine weitere alarmierende Erkenntnis der Untersuchung ist, dass jedes zehnte Kind Übergewicht oder Fettleibigkeit aufweist, während ebenfalls viele Kinder unter Untergewicht leiden. Bei 25 Prozent der Kinder wurden Sehprobleme festgestellt; 6.300 wurden an einen Arzt überwiesen, hauptsächlich aufgrund von Kurzsichtigkeit. Zudem zeigte sich bei 12 Prozent der Grundschüler ein vermindertes Hörvermögen. Verhaltensauffälligkeiten wurden bei 4.100 Kindern festgestellt, was rund jedes zehnte Kind betrifft. Lernprobleme fanden sich bei etwa 1.500 Kindern.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass nur etwa 94 Prozent der insgesamt untersuchten Kinder zum Stichtag geprüft werden konnten, was auf unzureichende Kapazitäten hinweist. Die Linke hat diese unzureichenden Bedingungen der Gesundheitsämter in einigen Landkreisen scharf kritisiert. In Reaktion auf die Ergebnisse der Untersuchung planen CDU und SPD, die Schulaufnahmeuntersuchungen zu überprüfen und zu optimieren, um die Ergebnisse besser in die Entwicklungsbegleitung der Kinder einfließen zu lassen. Ab 2028 wird zudem ein verpflichtendes Vorschuljahr eingeführt, das sicherstellen soll, dass alle Kinder bei ihrer Einschulung über die gleichen Grundlagen verfügen.

Die gesetzlichen Grundlagen für diese Schuluntersuchungen sind im Paragraf 26a des Schulgesetzes für den Freistaat Sachsen und im Paragraf 5 der Sächsischen Schulgesundheitspflegeverordnung verankert. Die Durchführung obliegt den Kinder- und Jugendärzten der zuständigen Gesundheitsämter und findet in der Regel während der Unterrichtszeit in der 6. Klasse an Oberschulen, Gymnasien und Förderschulen statt. Eltern haben die Möglichkeit, an den Untersuchungen teilzunehmen.

Die Schulgesundheitspflege verfolgt das Ziel, Gesundheits- und Entwicklungsstörungen frühzeitig zu erkennen und zu beraten. Dazu gehören auch verschiedene Aspekte wie die physische Entwicklung, Wahrnehmungsleistungen, Konzentrationsfähigkeit und Ernährungszustand der Schüler.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Untersuchung der Schulanfänger in Sachsen erhebliche gesundheitliche Herausforderungen aufzeigt, die sowohl Eltern als auch Bildungspolitik beschäftigen sollten.

Statistische Auswertung

Was ist passiert?
Gesundheitskrise
In welcher Region?
Sachsen
Genauer Ort bekannt?
Sachsen, Deutschland
Beste Referenz
saechsische.de
Weitere Infos
gesunde.sachsen.de