
Hamburg prüft den Bau einer Magnetschwebebahn südlich der Elbe, die als Alternative zur bisherigen S-Bahn zwischen der Innenstadt und Harburg dienen soll. Die geplante Strecke wird eine Länge von knapp zehn Kilometern haben und sich vom Vogelhüttendeich in Wilhelmsburg bis zum Bahnhof Harburg erstrecken. Mögliche Trassenverläufe sind über die Georg-Wilhelm-Straße, Mengestraße und Kirchdorf-Süd vorgesehen.
Ingenieure sind bis Ende kommender Woche aufgefordert, Angebote für eine technische Machbarkeitsuntersuchung vorzulegen. Es werden mehrere Varianten für die Schwebebahnstrecke in Betracht gezogen, einschließlich möglicher Verlängerungsoptionen. Eine mögliche nördliche Verlängerung könnte bis zur geplanten Station Moldauhafen der U4 reichen, während im Süden Varianten bis zum Harburger Binnenhafen oder nach Sinstorf diskutiert werden. Der Hamburger Senat bevorzugt zwar die Verlängerung der U-Bahnlinie 4 als Option, schließt jedoch auch den Bau einer Magnetschwebebahn oder einer Straßenbahn nicht aus.
Technologische Hintergründe und Herausforderungen
Die Diskussion um die Magnetschwebebahn wird durch die Technologie, die bereits zwischen Ende der 70er Jahre und Anfang der 2000er Jahre intensiv erforscht wurde, ergänzt. Diese Bahn benötigt keine Räder und schwebt durch elektromagnetische Kräfte, was theoretisch höhere Reisegeschwindigkeiten von bis zu 500 Stundenkilometern ermöglicht – deutlich schneller als herkömmliche Hochgeschwindigkeitszüge.
Aktuell sind Fußballfans auf Shuttle-Busse ab dem S-Bahnhof Stellingen angewiesen, um das Volksparkstadion zu erreichen. Hamburg erwägt in Zusammenarbeit mit der Handelskammer Hamburg und der Firmengruppe Max Bögl die Möglichkeiten für ein Pilotprojekt. Diese Firmengruppe hat wesentliche Fortschritte in der Entwicklung des Magnetschwebebahnsystems Transport System Bögl (TSB) gemacht, welcher als kostengünstigere Lösung bei 20-25 Millionen Euro pro Kilometer im Vergleich zu 140-160 Millionen Euro für U-Bahnen und 30-40 Millionen Euro für S-Bahnen geschätzt wird.
Trotz der technischen Möglichkeiten und der positiven Aspekte der Magnetschwebebahn steht die Umsetzung in Hamburg noch am Anfang. Die politische Akzeptanz könnte eine Herausforderung darstellen, insbesondere im Hinblick auf die negativen Erfahrungen aus dem gescheiterten Transrapid-Projekt. Dieses wurde nach einem schweren Unfall während einer Testfahrt mit 23 Toten eingestellt, was die öffentliche Meinung zur Magnetschwebentechnologie beeinflusst hat.