Der Hamburger Bezirk Harburg erlebt derzeit einen bedeutenden Wandel. Die Stadt Hamburg hat bereits zwei Mal von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch gemacht, um zentrale Grundstücke im Bereich des Binnenhafens zu sichern. Besonders im Fokus steht das Areal der ehemaligen Freudenberger-Fabrik, das mit etwa 57.000 Quadratmetern nicht nur unweit des Harburger Bahnhofs liegt, sondern auch als Schlüsselgrundstück für die Stadtentwicklung gilt. Die denkmalgeschützten Backsteinhallen auf dem Gelände stammen teilweise aus dem 19. Jahrhundert und werden in die Neugestaltung einbezogen.
Die Stadt plant, ein neues Baurecht für das Areal zu schaffen, dessen Nutzung ein Mix aus Freizeit, Sport, Kultur und Gewerbe umfassen soll. Die Stadtentwicklungsbehörde ist aktiv an der Umgestaltung beteiligt. Zudem hat die Stadt die ehemalige Karstadt-Immobilie erworben und dort 600 Quadratmeter für ein Stadtmuseum angemietet. Die Eröffnung des Stadtmuseums, das Einblicke in das Harburg von 1964 geben wird, ist für den 19. Februar 2025 vorgesehen. Zukünftige Nutzungsmöglichkeiten der Karstadt-Immobilie bleiben derzeit jedoch noch offen.
Vorkaufsrecht und städtebauliche Maßnahmen
Die Stadt hat außerdem erstmals ihr Vorkaufsrecht bei einem „Share Deal“ ausgeübt, wie hamburg.de berichtete. Dies geschah im Rahmen der Ankaufsverhandlungen, die eine gerichtliche Auseinandersetzung zwischen den Parteien vermeiden konnten. Finanzsenator Dr. Andreas Dressel hob die Relevanz des Vorkaufsrechts für die Boden- und Stadtentwicklungspolitik hervor, während Senatorin Karen Pein die Bedeutung des Freudenberger Areals für die städtebauliche Entwicklung betonte. Eine geplante Neuordnung der Flächen wird die Verkehrsabwicklung verbessern und Grünstrukturen entlang des Seevekanals zugänglich machen.
Das Areal wird zudem vom Seevekanal durchflossen, was die Schaffung einer grünen Mitte ermöglicht. Eine barrierefreie Fuß- und Fahrradverbindung zwischen dem Bahnhofsareal und dem Binnenhafen ist ebenfalls in Planung. Diese Maßnahmen sollen eine geordnete Entwicklung des östlichen Harburger Binnenhafens sicherstellen und die Potenziale des Gebiets für ein urbanes Stadtquartier hervorheben.
