
Ralf-Dieter Fischer, der Ehrenvorsitzende der Harburger CDU, ist im Alter von 76 Jahren verstorben. Sein Tod kam überraschend und unerwartet, nur sechs Monate nach seinem Rückzug aus der aktiven Politik. Fischer war über 50 Jahre politisch aktiv und hatte sich maßgeblich um die Entwicklung Harburgs verdient gemacht. Freunde und politische Gegner bezeichneten ihn als „RaDiFi“.
Geboren am 12. Mai 1948 in Sieverstedt, wuchs Fischer in den Stadtteilen Wilhelmsburg und Neugraben-Fischbek auf. Bereits 1972 trat er der CDU bei und wurde 1982 Mitglied der CDU-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft. In seiner politischen Laufbahn baute er frühzeitig Kontakte zur damaligen GAL (heute: Die Grünen) auf, wodurch er seine Unabhängigkeit von der FDP unter Beweis stellte.
Politische Karriere und Herausforderungen
Fischer war nicht nur in der Hamburgischen Bürgerschaft von 1982 bis 1997 aktiv, sondern schloss auch eine der ersten Koalitionen mit den Grünen in Deutschland. Dennoch nahm seine Karriere auch einen schwierigen Verlauf: 1998 wurde er wegen einer Affäre zur Rückzahlung von 35.700 Mark Anwaltsgebühren verurteilt und scheiterte bei der parteiinternen Nominierung. Trotz dieser Rückschläge schloss er sich erneut der Politik an, wurde Mitglied im Ortsausschuss Süderelbe und rückte in die Bezirksversammlung ein.
Nach seinem Rückzug aus der aktiven Politik plante er, gemeinsam mit seiner Frau Lydia kulturelle Hot Spots weltweit zu besuchen. Fischer hinterlässt seine Frau Lydia und die Töchter Treeske und Brit-Meike, die um ihren Vater trauern. Frank Richter, der SPD-Fraktionschef, erinnerte an Fischers streitbare Persönlichkeit und seine Verlässlichkeit. Auch Jörn Hansen, Geschäftsführer des Rieckhofs, würdigte Fischers langjähriges Engagement für Kultur in Hamburg und Harburg.
Fischer studierte Rechtswissenschaften an der Universität Hamburg und war seit 1977 als Rechtsanwalt tätig. Neben seiner politischen Tätigkeit war er aktiv in verschiedenen Ausschüssen der Bürgerschaft, unter anderem im Ausschuss für Verfassung, Geschäftsordnung und Wahlprüfung sowie im Sportausschuss, und hatte den Vorsitz im Rechtsausschuss inne.
Der CDU-Kreisvorsitzende André Trepoll bezeichnete Fischer als seinen politischen Mentor und Berater. Mit seinem Tod verliert die CDU einen bedeutenden politischen Akteur, dessen Erbe im Harburger Raum weiterhin lebt, wie besser-im-blick.de berichtete. Weitere Details zu Fischers Leben und Karriere finden sich auch auf Wikipedia.