
Aktuelle Herausforderungen bei der Altkleiderentsorgung prägen die Diskussion um die neue EU-Richtlinie, die seit 2025 in Kraft ist. Diese Änderungen sollen eine ordnungsgemäße Entsorgung von Textilien sicherstellen, jedoch gibt es unter Verbrauchern und gemeinnützigen Organisationen Verwirrung über die neuen Vorgaben. Laut LN-Online dürfen Alttextilien nur noch über Altkleidercontainer entsorgt werden, selbst wenn diese stark verschmutzt oder kaputt sind. Die Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH) kündigte an, die Umsetzung dieser Vorschriften zu überprüfen, da die Vermischung von brauchbaren und unbrauchbaren Textilien die Sammlungen beeinträchtigte.
Die Deutsche Kleiderstiftung begrüßte die Überarbeitung der EU-Abfallrahmenrichtlinie und betonte die Notwendigkeit für klare Definitionen von „Abfall“ und „wiederverwendbaren Textilien“. Besonderes Augenmerk liegt auf der Forderung nach Herstellerverantwortung für das Lebensende ihrer Produkte, um die Entwicklung von langlebigen Textilien zu fördern, die einfacher wiederverwendet, repariert und recycelt werden können.
Konsequenzen für Verbraucher und Umwelt
Die neue EU-Richtlinie zielt darauf ab, Müllmengen zu reduzieren und das Recycling von Textilien zu verbessern. Aktuellen Informationen zufolge sind weniger als die Hälfte aller Altkleider in der EU für eine Wiederverwendung oder ein Recycling vorgesehen. Wie NDR berichtet, werden rund 87% der Altkleider verbrannt, was zusätzliche CO₂-Emissionen verursacht. Außerdem kauft jeder Mensch in Deutschland durchschnittlich 60 Kleidungsstücke pro Jahr und wirft etwa 11 kg davon weg. Diese Entwicklung wird von einem wachsenden Bewusstsein für die Umweltauswirkungen der Textilindustrie begleitet.
Die Verbraucherzentrale Hamburg empfiehlt, stark verschmutzte oder kaputte Textilien im Restmüll zu entsorgen, während sie Gemeinnützige Organisationen um die Bereitstellung nur brauchbarer Altkleider in Containern bitten. Eine klare Kommunikationsstrategie wird als notwendig erachtet, um die Verbraucher über die neuen Regeln und die korrekte Entsorgung von Altkleidern aufzuklären.