Am 19. Februar 2025 kam es in einem Einfamilienhaus in Schönberg bei Sandesneben, Kreis Herzogtum Lauenburg, zu einer Explosion, die durch einen vermuteten Fehler im Batteriespeicher der dort installierten Solaranlage verursacht wurde. Wie NDR berichtete, wurde der Zustand des Hauses als so stark beschädigt eingestuft, dass ein Abriss erforderlich ist. Ein enormes Loch im Mauerwerk zeigt das Ausmaß der Zerstörung, und der entstandene Schaden beläuft sich auf mehrere Hunderttausend Euro.
Glücklicherweise befanden sich die Bewohner während des Vorfalls im Urlaub, sodass es keine Verletzten gab. Die Feuerwehr und das Technische Hilfswerk wurden alarmiert, und sieben Feuerwehren sowie mehrere Polizeistreifen waren im Einsatz, um die Situation zu bewältigen. Zudem wurde die Hauptstraße in Schönberg während der Maßnahmen gesperrt. Als die Explosion stattfand, wählten Nachbarn den Notruf und alarmierten die entsprechenden Einsatzkräfte.
Reaktionen und Maßnahmen
Der Fertighausanbieter Viebrock reagierte schnell auf den Vorfall, indem er alle Batteriespeicher der von der Explosion betroffenen Produktionsreihe von LG in den Standby-Modus versetzte und auch andere LG-Speicher vorübergehend drosselte, um mögliche Risiken zu minimieren. Viebrock übernahm die finanzielle Verantwortung für die Maßnahmen und gab an, dass die Vorfälle mit Batteriespeichern selten seien, und dass unklar bleibt, ob der defekte Speicher tatsächlich die Ursache der Explosion war. Der Unternehmenssprecher betonte die Notwendigkeit einer gründlichen Aufklärung des Vorfalls.
Jan Feddern, Landesinnungsmeister der Elektroinnung Schleswig-Holstein, äußerte, dass der Batteriespeicher möglicherweise durch sonniges Wetter überladen worden sein könnte, was zu technischen Problemen in der Batterie oder der Laderegelung geführt haben könnte. Ein Gutachter wird beauftragt, um die genaue Ursache der Explosion zu klären.
Hintergrundinformationen zu Viebrock und LG
Wie pv magazine berichtete, stammte der betroffene Speicher von LG, produziert im Jahr 2019. Der Bau des Viebrock-Hauses fand im Jahr 2020 statt, wobei der Heimspeicher fachgerecht eingebaut und gewartet wurde. Viebrock hat zwischen 2017 und 2024 auch andere Hoch- und Niedrigvoltbatterien von LG verbaut, nutzt mittlerweile jedoch auch Produkte anderer Anbieter.
Nach dem Vorfall stellte Viebrock fest, dass eine Rückrufaktion für die betroffenen Heimspeicher von LG gestartet wurde, bei der eine Überprüfung anhand von Seriennummern empfohlen wird. Ein anonym bleibender Bewohner eines Viebrock-Hauses berichtete von positiver Kommunikation mit Viebrock, während der Austausch mit LG problematisch war. Sein Speicher, ein LG RESU10H, wurde ebenfalls auf 75 Prozent gedrosselt. Er schaltete ihn vorsorglich ab, nachdem er leichte Verformungen am Speichergehäuse feststellte. Eine Supportanfrage an LG blieb jedoch unbeantwortet.
Die Ermittlungen bezüglich der Ursachen des Vorfalls werden von der Polizei und der Staatsanwaltschaft durchgeführt, wobei Viebrock die Behörden dabei unterstützt. Der Bauherr des stark beschädigten Viebrock-Hauses erhält für sechs Monate eine Ferienwohnung auf Kosten des Unternehmens, während ein Neubau bis Juli 2025 geplant ist.
