Herzogtum Lauenburg

Fledermäuse im alten Bunker: Ein Winterparadies für die Flattertiere!

In Geesthacht wurde kürzlich eine Inventur in einem ehemaligen Stahlbetonbau, der einst Teil der Dynamit-Fabrik von Alfred Nobel war, durchgeführt. Der Bunker, seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs eine Ruine, hat sich zu einem wichtigen Quartier für Fledermäuse entwickelt. Der Bau ist mit Sand bedeckt und von Bäumen umgeben, was zur natürlichen Tarnung beiträgt. Im Inneren bietet ein Pool optimale Luftfeuchtigkeit, die für die Tiere von Vorteil ist.

Während der Inspektion durch Jens Gutzmann (Nabu Geesthacht), Holger Siemers (Nabu Mölln) und Matthias Göttsche (Fledermaus-Monitorring Schleswig-Holstein) wurde festgestellt, dass im Jahr 2024 insgesamt 63 Fledermäuse in dem Quartier gezählt wurden, im Jahr 2023 waren es 60. Besonders bemerkenswert ist, dass einige der Tiere aufgrund ihrer guten Versteckmöglichkeiten schwer zu entdecken sind. Die Fledermäuse gelangen durch spezielle Schlitze in einem Einflugturm in den Bunker.

Lebensraum und Schutzmaßnahmen

In den letzten Jahren wurde der Bunker mit Steinen, einem Pool und Trapezplatten ausgestattet, was die Fledermauspopulation ansteigen ließ. Weitere Bunker sollen ebenfalls mit speziellen Materialien versehen werden, um die Anzahl der Fledermäuse zu erhöhen. Zu den in Geesthacht ansässigen Arten gehören Wasser- und Fransenfledermäuse sowie das Braune Langohr. Im Winter suchen die Tiere Schlafunterkünfte auf, bei denen sie ihre Körpertemperatur und den Stoffwechsel reduzieren.

In einem Luftschutzstollen an der Tesperhuder Straße wurden bei einer Zählung lediglich vier Fledermäuse festgestellt. Experten vermuten, dass das Licht von Straßenlaternen die Tiere stören könnte, weshalb eine Dimmung der Beleuchtung in Betracht gezogen wird. Die Unterstützung vonseiten der Stadt und des Hereon-Forschungszentrums wird als positiv bewertet, mit dem Ziel, bedrohte Fledermausarten zu schützen. Für Interessierte wird zur 28. Fledermausnacht am 30. August eingeladen, die um 20.30 Uhr am Campingplatz am Strandweg beginnt.

In einem weiteren Beispiel für den Erhalt von Lebensräumen für Fledermäuse wurde ein alter Bunker auf einem ehemaligen Militärgelände nördlich von Eggebek umgebaut. Thorsten Roos, Fachbereichsleiter Umwelt, und Matthias Göttsche, Fledermaus-Experte, untersuchten diesen Bunker, der 2020 entkernt wurde. Der Umbau umfasste die Schaffung geeigneter Lebensbedingungen, darunter neue Mauern und eine Wasserfläche von 30 cm Höhe sowie Schlafmöglichkeiten für die Fledermäuse.

Durch die Installation einer Lichtschranke und einer Fotokamera können die Flugbewegungen der Fledermäuse gezählt und dokumentiert werden. Im Jahr 2022 wurden dort zwei Fledermäuse gezählt, und im Januar 2024 bereits 17, unter denen sich unter anderem das Braune Langohr, die Fransenfledermaus und die Wasserfledermaus befinden. In einem nahegelegenen Archepark, der seit 2012 zehn alte Munitionsbunker beherbergt, stieg die Zahl der Fledermäuse durch artgerechte Umbaumaßnahmen von 2 (2013) auf 195 (2024).

Das jährliche Fledermaus-Monitoring, das seit 2001 durchgeführt wird, zeigt positive Trends in Schleswig-Holstein, wo die Gesamtzahl auf 11.300 Fledermäuse angestiegen ist. Zukünftige Pläne der Kreisverwaltung beinhalten die Umgestaltung eines weiteren Bunkers zu einem Informationszentrum, das als ganzjährig zugängliches Winterquartier für Besucher dienen soll.

Statistische Auswertung

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Geesthacht, Eggebek
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Geesthacht, Deutschland
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