Der Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg plant den Erwerb von zwei historischen Berenberg-Bibeln aus dem 18. Jahrhundert. Diese bedeutenden Bibelausgaben stammen aus der renommierten Berenberg-Druckerei in Lauenburg an der Elbe und umfassen die zweite Auflage von 1748 sowie die fünfte Auflage von 1760. Ein privater Sammler bietet die Bibeln zum Verkauf an, da er seine Bibliothek altersbedingt auflösen möchte.
Dr. Claudia Tanck, die Archivarin des Kirchenkreises, äußerte sich begeistert über dieses Angebot. Die Berenberg-Bibeln gehören zu den ersten Volksbibeln im deutschsprachigen Raum. Christian Albrecht Pfeifer gründete die Druckerei im Jahr 1703 mit dem ambitionierten Ziel, Bibeln für breitere Bevölkerungsschichten zugänglich zu machen. Der Name Berenberg-Bibel leitet sich vom Geburtsnamen von Pfeifers Ehefrau Maria Berenberg ab. Die erste Auflage der Berenberg-Bibel erschien bereits im Jahr 1743.
Wert und Bedeutung der Bibeln
Der Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg besitzt bereits ein Exemplar der letzten Auflage von 1774, jedoch sind nur noch wenige Exemplare der Berenberg-Bibeln erhalten geblieben. Der private Sammler bietet die beiden historischen Bibeln für 850 Euro an, wobei jede mehr als 1.000 Seiten umfasst. Zusätzliche Kosten für die Restaurierung der Bücher werden ebenfalls anfallen.
Um den Ankauf der Berenberg-Bibeln zu finanzieren, hat das Fundraising-Team des Kirchenkreises eine Spendenaktion gestartet. Propst Philipp Graffam betont die kulturelle und historische Bedeutung des Erhalts dieser wertvollen Kulturgüter für die regionale Geschichte. Interessierte können ihre Spenden auf das Konto des Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg überweisen.
Weitere Informationen über historische Bibeln und deren Drucke finden Interessierte auf Webseiten, die sich mit der Aufarbeitung deutscher Bibeln ab 1800 befassen, wie menora-bibel.jimdofree.com, die auch Links zu Original-Faksimiles gedruckter deutscher Bibeln bietet.
