Der Evangelische Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg setzt sich aktiv für den Wiederaufbau der Bildungseinrichtungen in der Ukraine ein. Seit Dezember 2023 wurden fast 11.000 Euro für das Bauprojekt einer Schule in der südukrainischen Stadt Cherson gesammelt. Diese Spenden sollen helfen, Schulräume in einem unterirdischen Bunker zu finanzieren – eine erste Einrichtung dieser Art in der Region. Nach zwei Jahren Unterbrechung sollen etwa 270 Kinder wieder Präsenzunterricht erhalten können. Aktuell leben in Cherson schätzungsweise noch rund 4.000 Kinder und Jugendliche.
In einem Spendenaufruf des Kirchenkreises, der im vergangenen Dezember startete, konnte das erforderliche Geld mobilisiert werden, um den Bau der Schulräume zu ermöglichen. Vor Ort besuchte Ökumene-Pastor Kai Feller das Projekt und bekräftigte die Bedeutung der international koordinierten Anstrengungen zur Rückführung von Normalität und Struktur in das Leben der Kinder, die unter den Folgen des Krieges leiden. Diese Initiative wird von mehreren Organisationen unterstützt, darunter der Kherson Volunteers Club, Fellas for Europe e.V., die Entwicklungsdienste der Nordkirche sowie der Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg.
Fortschritte der Bauarbeiten
Der Unterricht soll voraussichtlich ab März 2025 beginnen. Bei einem Besuch im Januar 2025 traf Pastor Feller den Leiter des Kinderzentrums in Cherson, Volodymyr Sahaydak. In diesem Zentrum wird auch ein psychosoziales Rehabilitationsprogramm für Kinder aus schwierigen Verhältnissen angeboten. Die ersten drei Klassenräume sind beinahe fertiggestellt, allerdings fehlen noch Tische und Stühle für den Schulbetrieb. Zudem sind Schlafräume und ein Aufenthaltsraum im Bau, die Platz für bis zu 50 Kinder bieten sollen.
Besondere Unterstützung kam von den Schwartauer Werken, die proteinreiche Snacks, Müsli und Lebkuchen für die Kinder gespendet haben. Die Gemeinde Lauenburg stellte einen Transporter zur Verfügung, um Hilfsgüter zu transportieren. Der Bau des kinderzentrierten Schulprojekts könnte für Cherson eine wegweisende Entwicklung darstellen, da Sahaydak versichert, jedes hilfsbedürftige Kind aufzunehmen, solange die Kapazitäten dies zulassen. Bei seiner Visite führte Feller Gespräche mit den Kindern über ihre Erlebnisse und Zukunftspläne und erhielt Einblicke in ihre Erinnerungen, etwa ans Füttern von Tieren im Gelände des Zentrums.
Für weitere Informationen zu dem Engagement des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg kann der Artikel auf NDR gelesen werden. Zusätzlich berichtet HL-live über den Fortschritt und die Auswirkungen des Projekts vor Ort.
