Baubranche im Krisenmodus: Experten warnen vor Fachkräftemangel und Bürokratie!

Am 1. Mai 2025 trafen sich Landrat Michael Schünemann und Bürgermeister Stephan Willudda mit Vertretern des Delligser Unternehmens „Besbard Bauunternehmen“, um über die dringenden Herausforderungen in der Baubranche zu sprechen. Der Austausch fand in einer freundlichen Atmosphäre statt und ermöglichte wertvolle Einblicke für beide Seiten.

Bei diesem Gespräch betonte Schünemann die Bedeutung der Diskussion über aktuelle Probleme, Erwartungen und Perspektiven der Branche. Hans-Heinrich Besbard, Geschäftsführer des Unternehmens, präsentierte ein Maßnahmenpaket zur Lösung bestehender Probleme. Dennoch machte er deutlich, dass einige Herausforderungen nicht auf kommunaler Ebene gelöst werden können. Zu den drängendsten Themen zählten unter anderem ein Mangel an Aufträgen, hohe bürokratische Hürden, fehlende Fachkräfte sowie Schwierigkeiten bei der Nachfolgeregelung in mittelständischen Betrieben.

Herausforderungen in der Bauindustrie

Besbard wies auf die Notwendigkeit hin, die gesetzlichen Vorgaben bezüglich technischer Machbarkeit zu überdenken. Die Hoffnung auf Vereinfachungen durch eine Novellierung der Niedersächsischen Bauordnung wurde geäußert. Zudem wurden Themen wie die Verbesserung der Kommunikation bei Auftragsvergaben und der Stand der Digitalisierung, insbesondere im Hinblick auf E-Rechnungen, diskutiert. Der Abbau bürokratischer Hürden wurde als essenziell für die Mobilisierung von Nachwuchs durch Praktika anerkannt. Außerdem stellte sich heraus, dass die Verwaltungen beim Thema E-Rechnung bereits weiter vorangeschritten sind als zunächst angenommen.

Parallel zu diesem Gespräch stellte eine Umfrage von PwC Deutschland fest, dass die deutsche Bauindustrie mit ähnlichen Problemen konfrontiert ist. Diese Umfrage, bei der 100 Bauunternehmen und Planungsbüros beteiligt waren, ergab, dass die Branche zunehmend an ihren digitalen Fähigkeiten zweifelt und in technologischen Bereichen den Anschluss verliert. Ein überwältigender Teil der Befragten, nämlich 93 %, fordert einen drastischen Abbau bürokratischer Hürden, um neue Geschäftsmodelle entwickeln zu können. Der Fachkräftemangel und fehlendes digitales Know-how stehen der Branche ebenfalls als erhebliche Entwicklungsblockaden im Weg.

Insgesamt spiegeln die Ergebnisse sowohl das Gespräch mit den kommunalen Vertretern als auch die Befragung von PwC die großen Herausforderungen wider, die die Bauindustrie derzeit bewältigen muss. Der Austausch zwischen Politik und Branche könnte dazu beitragen, Lösungen für diese Probleme zu finden.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Holzminden, Deutschland
Quellen