Baubranche in Not: Fachkräftemangel und Bürokratie bremsen Zukunft!
Die Bauindustrie in Deutschland sieht sich einer Vielzahl von Herausforderungen gegenüber, die dringenden Handlungsbedarf erfordern. Ein aktuelles Treffen zwischen dem Delligser Bauunternehmen Besbard, Landrat Michael Schünemann und Bürgermeister Stephan Willudda hat diesen Trend verdeutlicht. Im Zentrum des Austauschs standen die Probleme, Erwartungen und Perspektiven der Bauwirtschaft.
Landrat Schünemann hob die Bedeutung solcher Gespräche hervor, um die Herausforderungen der Branche besser zu verstehen. Besbard präsentierte verschiedene Vorschläge zur Lösungsfindung, unter denen sich einige jedoch nicht auf kommunaler Ebene umsetzen lassen. Die Bauwirtschaft kämpft derzeit mit einem Mangel an Aufträgen, hoher Bürokratie, fehlenden Fachkräften und der Regelung von Unternehmensnachfolgen im Mittelstand. Besbard hat hierzu bereits umsetzbare Ideen zur Nachfolgeregelung entwickelt.
Herausforderungen und Lösungsansätze
Ein weiterer Kritikpunkt ist die mangelhafte Wahrnehmung für das technisch Machbare in der derzeitigen Gesetzgebung. Die Beteiligten äußerten die Hoffnung auf Vereinfachungen durch die bevorstehende Novellierung der Niedersächsischen Bauordnung. Diskutiert wurden außerdem die Verbesserung der Kommunikation bei Auftragsvergaben, der Stand der Digitalisierung bei E-Rechnungen sowie die Entsorgung von Bauschutt. Besbard spricht sich zudem für die Mobilisierung von Nachwuchs durch Praktika aus. Schünemann und Willudda signalisierten ihre Unterstützung bei einigen dieser Themen. Positiverweise wurde bei der E-Rechnung mitgeteilt, dass die Verwaltungen in diesem Bereich bereits weiter fortgeschritten sind als ursprünglich gedacht.
Die Problematik der Bauindustrie spiegelt sich auch in einer anderen Erhebung wider. PwC Deutschland hat 100 Bauunternehmen und Planungsbüros befragt und herausgefunden, dass die Branche erhebliche Zweifel an ihren digitalen Fähigkeiten hat und in einigen Bereichen technologisch abgehängt ist. Fachkräftemangel und fehlendes digitales Know-how werden als erhebliche Bremsen für die Entwicklung der Branche gewertet. Eine überwältigende Mehrheit von 93 % der Befragten fordert einen drastischen Abbau bürokratischer Hürden und einen Ausbau der digitalen Infrastruktur. Zudem wird die Umsetzung von ESG-Vorgaben als schleppend wahrgenommen, was der politischen Trägheit zugeschrieben wird. Die Bauindustrie befindet sich somit in einer Innovationskrise und verfehlt den Anschluss an die digitale Entwicklung.
Details | |
---|---|
Vorfall | Sonstiges |
Ort | Holzminden, Deutschland |
Quellen |