
Im Waldmoor Wildenkiel hat ein bedeutendes Forschungsprojekt zur Renaturierung gestartet. Dieses Vorhaben zielt darauf ab, Moorflächen wieder zu vernässen, um sowohl den Klima- als auch den Hochwasserschutz zu verbessern. Die Fläche des Projekts umfasst 35 Hektar im Waldmoorkomplex Wildenkiel, der zum Forstamt Neuhaus gehört. Die Initiative erhält eine Förderung von fast 440.000 Euro durch das Niedersächsische Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz, die bis Ende 2025laufen wird.
Im Rahmen des Projekts wird untersucht, welche Auswirkungen junge Birken auf die Moorvegetation und den Wasserhaushalt haben. Zudem wird ein Konzept für den Umgang mit Birken entwickelt, das als Handlungsempfehlung für andere Waldmoore dienen soll. Die Forschungsfragen umfassen unter anderem, wie Birken auf Moorflächen zurückgedrängt werden können und welche Auswirkungen dies auf die Moorbiodiversität hat. Zudem werden die Effekte von Schafbeweidung und Umknicken der Birken in verschiedenen Altersstufen betrachtet. Ein wichtiges Ziel ist die Rekonstruktion des historischen Zustands des Waldmoors Wildenkiel, bevor menschliche Entwässerungen durchgeführt wurden.
Wiedervernässung zur Förderung der Biodiversität
Die wiederhergestellten Moorflächen sollen nicht nur als Kohlenstoffspeicher dienen, sondern auch die Biodiversität fördern und zur Entspannung der Hochwassersituation in Boffzen beitragen. Moore haben die Fähigkeit, Wasser wie ein Schwamm aufzunehmen und langsam abzugeben, was das Risiko von Hochwasserereignissen senkt, wie tah.de berichtete.
Parallel dazu zeigen andere Regionen, wie in der Rhön, dass umfassende Maßnahmen zur Wiedervernässung von Mooren dringend notwendig sind. Im Roten Moor, das Teil des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön ist, werden neue Renaturierungsprojekte durchgeführt. Ehrenamtliche des Bergwaldprojekts sind im Einsatz, um den Lebensraum für bedrohte Pflanzen- und Tierarten zu sichern und das Moor als CO2-Speicher zu revitalisieren. Die Maßnahmen umfassen den Rückbau maroder Mönche und die Sanierung von Holzspundwänden, um den Wasserabfluss zu minimieren.
Ein weiterer Aspekt der Renaturierung ist, dass die Revitalisierung des Roten Moors Teil des Klimaplans Hessen 2030 ist, wie radioprimaton.de berichtet hat. Die ersten Arbeiten sind bereits im Gange, und der Bohlenpfad im Moor wird für Besucher während der ersten drei Juliwochen zeitweise gesperrt, um die Schutzmaßnahmen zu gewährleisten.