
Andreas Audretsch, stellvertretender Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, besuchte kürzlich Stiebel Eltron in Holzminden. Bei diesem Treffen sprach er mit Dr. Kai Schiefelbein, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung, und Dr. Hendrik Ehrhardt, dem Leiter der Abteilung Public Affairs. Die Diskussion drehte sich um industriepolitische Fragen sowie die aktuelle Situation im Heizungsmarkt.
Ein zentrales Thema des Gesprächs war die Anerkennung der Wärmepumpe als Standard-Wärmeerzeuger zur Ablösung von Gaskesseln, auch in Bestandsgebäuden. Dr. Schiefelbein betonte die Notwendigkeit, die Bürokratie bei Bauvorhaben zu reduzieren, um eine schnellere Umsetzung zu ermöglichen. Allerdings wurde im Austausch festgestellt, dass der Absatz von Wärmepumpen in Europa unerwartet massiv zurückgegangen ist. Der Rückgang war größer als ursprünglich angenommen, obwohl ein Anstieg des Marktanteils erwartet wurde.
Ausblick und notwendige Maßnahmen
Trotz der aktuellen Marktsituation gibt es Optimismus für die Zukunft. Die bevorstehende Herbstbelebung und eine steigende Anzahl von Förderanträgen könnten das Bewusstsein in der Bevölkerung für Wärmepumpen als Lösung zum Klimaschutz deutlich fördern. Wichtige Faktoren für den Erfolg sind jedoch faire Energiepreise, insbesondere das Verhältnis von Gas- zu Strompreis, welches in Deutschland im europäischen Vergleich als zu hoch eingeschätzt wird.
Andreas Audretsch hob auch die Notwendigkeit des Ausbaus des Stromnetzes hervor, um den Bedürfnissen von Elektroautos und Wärmepumpen gerecht zu werden. In diesem Zusammenhang wurde der Vorschlag eines Deutschland-Investitionsfonds diskutiert, um die Netzentgelte zu senken und günstige Strompreise zu schaffen.
Darüber hinaus braucht die Wärmepumpenindustrie einen planungssicheren Rahmen und nachhaltiges Marktwachstum für Investitionen in Fertigungskapazitäten, wie waermepumpe.de berichtet. Der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) setzt sich daher für eine ambitionierte Wärmepolitik ein, um eine Wärmepumpen-Offensive zu fördern. Dazu soll auch die Ansiedlung und Verlagerung großer Teile der Komponentenherstellung nach Europa beitragen.
Regelmäßige Expertisen zur Marktentwicklung werden durch den BWP veranlasst, um die Perspektiven des Wärmepumpenmarktes kontinuierlich zu analysieren.