
Die Reaktivierung der Bahnstrecken Friesoythe-Cloppenburg und Meppen-Essen kommt ins Stocken. Das Niedersächsische Verkehrsministerium hat bekannt gegeben, dass diese Strecken nicht als wirtschaftlich sinnvoll erachtet werden. Die Ergebnisse wurden nach einer Sitzung des Parlamentarischen Lenkungskreises mitgeteilt, in der auch Verkehrsminister Olaf Lies positive Fortschritte bei der Reaktivierungsuntersuchung äußerte. Eine endgültige Entscheidung über die betreffenden Strecken steht jedoch noch aus.
Der Landkreis Cloppenburg zeigt sich von der Bewertung des Landes überrascht, da diese eine Nutzen-Kosten-Verhältnis von unter 1,0 ermittelt hat. Die Verantwortlichen im Landkreis erwarten bessere Ergebnisse basierend auf eigenen Analysen, die für die Strecken Cloppenburg-Friesoythe mit 4,18 und für Meppen-Essen mit 4,23 enden. Weitere Herausforderungen bestehen in der bezifferten Unzulänglichkeit an Finanzmitteln für die Reaktivierung. Dennoch plant der Landkreis, die Reaktivierung dieser Strecken weiterhin voranzutreiben, während der Güterverkehr auf der Strecke Friesoythe-Cloppenburg kurz vor der Wiederaufnahme steht, wie nwzonline.de berichtete.
Initiativen zur Bahnreaktivierung in Niedersachsen
Der Rückgang der Nutzerzahlen und der Siegeszug des Automobils führten in Niedersachsen dazu, dass viele Regionalbahnen eingestellt wurden. Dennoch hat eine Trendwende im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) eingesetzt. Der Landtag und die Landesregierung in Hannover arbeiten an einem umfassenden Bahnstreckenreaktivierungsprogramm. Ein Parlamentarischer Lenkungskreis prüft die Reaktivierung von insgesamt 21 Bahnverbindungen im Bundesland.
Wirtschafts- und Verkehrsminister Olaf Lies betont die Notwendigkeit, die Schiene und die Infrastruktur zu stärken. Niedersachsens Reaktivierungsinitiative, die seit 2013 besteht, hat bereits Erfolge vorzuweisen, wie die Reaktivierungen von Einbeck-Mitte nach Einbeck-Salzderhelden im Jahr 2018 und von Bad Bentheim nach Neuenhaus im Jahr 2019. Weitere Reaktivierungen stehen in Aussicht, darunter die Verbindungen Neuenhaus – Coevorden sowie Lüneburg – Soltau, begleitend zu den bestehenden Entwicklungen, wie rundblick-niedersachsen.de berichtete.