Das Landeskriminalamt Niedersachsen hat im Jahr 2024 einen alarmierenden Anstieg von Kupferdiebstählen in Windkraftanlagen festgestellt. Die Auswertung der Daten zeigt, dass die Fälle im Vergleich zum Vorjahr, in dem weniger als zehn Diebstähle registriert wurden, erheblich zugenommen haben. Besonders auffällig ist der Anstieg der Diebstähle im vierten Quartal 2024, als die Ermittler eine mittlere zweistellige Zahl von Fällen verzeichnen konnten, wie sat1regional.de berichtete.
Die Tätergruppen zeigen ein hohes Maß an Professionalität und Organisation, was auf eine geplante Vorgehensweise hinweist. Da die Kupferkabel in den Windkraftanlagen unter Hochspannung stehen, sind spezielle technische Fähigkeiten erforderlich, um die Kabel unbemerkt zu entwenden. Zudem bleibt es häufig bei Versuchstaten, da die Täter die notwendigen Fähigkeiten benötigen, um an die Kabel zu gelangen. Der Landesverband Erneuerbare Energien (LEE) bestätigte den signifikanten Anstieg der Diebstähle, wobei die Schadenssumme nach einem Vorfall zwischen 250.000 und 300.000 Euro liegen kann. Nach einem Diebstahl sind die Windenergieanlagen oft nicht mehr funktionsfähig, und die erforderlichen Reparaturen können mehrere Monate in Anspruch nehmen, was für die Betreiber zusätzlich einen Ertragsausfall zur Folge hat.
Konkretisierte Vorfälle in Niedersachsens Windkraftanlagen
In einem aktuellen Vorfall berichtete tagesschau.de, dass im Emsland und der Grafschaft Bentheim der siebte Kupfer-Diebstahl innerhalb eines Jahres gemeldet wurde. Der letzte Diebstahl ereignete sich zwischen Sonntagabend und Montagmorgen in Messingen (Landkreis Emsland). Die Täter brachen gewaltsam in die Windkraftanlage ein und schnitten Kupferkabel durch, die anschließend entwendet wurden. Der entstandene Schaden beläuft sich auf fast 160.000 Euro, während der Gesamtschaden aller bisherigen Fälle sich auf nahezu eine Million Euro summiert. Trotz der Ermittlungen hat die Polizei keine Hinweise auf die Identität der Täter. Bürger, die Informationen zu den Diebstählen haben, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer (05902) 94 96 20 zu melden.
