
Die Planung der Bundesstraße 210 n beschäftigt die Region seit Jahrzehnten. In diesem Jahr soll das Planfeststellungsverfahren für die B 210 n eingeleitet werden, wie ON-Online berichtet. Die ursprünglichen Pläne stammen aus einer Zeit, in der andere Verkehrs- und Umweltbedingungen herrschten. In der Vergangenheit erfreute sich das Auto großer Beliebtheit, während die Bahn stillgelegt schien. Darüber hinaus wuchs Enercon und produzierte große Windkraftanlagen, was zu einem Anstieg der Arbeitsplätze führte. Politiker hatten mit einer Zunahme des Verkehrs und verstopften Straßen gerechnet, wobei Umweltschutz und der Erhalt von Wallhecken sowie seltener Arten zunehmend vernachlässigt wurden.
Der Wandel der aktuellen Entwicklungen wird jedoch deutlich: Bahnlinien werden reaktiviert, und junge Menschen entscheiden sich zunehmend dafür, auf Autos zu verzichten. Enercon hat Arbeitsplätze abgebaut, ebenso VW, und die Zukunft der Fabrik steht auf der Kippe. Kommunen setzen sich immer stärker für Klima- und Artenschutz ein, während Flächenversiegelung als relevantes Problem wahrgenommen wird. Viele Gemeinden haben bereits Steingärten verboten. Die geplanten Maßnahmen für die B 210 n erfordern das Bewegen von Tonnen Erde und Asphalt, das Versiegeln von Flächen sowie das Vernichten von Wallhecken. In Aurich sind gravierende Verkehrsprobleme nicht erkennbar, da Staus lediglich zu Stoßzeiten auftreten.
Verkehrsinfrastruktur und wirtschaftliche Überlegungen
Die Notwendigkeit einer zuverlässigen Verkehrsinfrastruktur wird von vielen Seiten betont. Wie b210n.de hervorhebt, sind die geplanten Abschnitte der B 210 n entscheidend für die nachhaltige Entwicklung der Region. Dazu gehören die Ortsumgehung für Aurich, eine Autobahnanbindung von Aurich nach Riepe sowie eine Verbindung von Bangstede nach Georgsheil. Alle Abschnitte sind im aktuellen Bundesverkehrswegeplan enthalten, wobei Umgehung und Autobahnanbindung im vordringlichen Bedarf aufgeführt sind.
Der Planungsabschnitt für die Ortsumgehung Aurich erhielt 2019 den „Gesehen Vermerk“. Ohne die Realisierung der B 210 n wird ein Anstieg des Verkehrs, insbesondere des Schwerlastverkehrs, in und um Aurich erwartet. Dies würde die Emissionen durch stockenden Verkehr erhöhen und zu einem Anstieg des Schleichverkehrs in Wohngebieten führen. Zudem würde die Verkehrssicherheit für Fußgänger und Radfahrer abnehmen. Verkehrszählungen und Prognosen bis 2025 stützen diese Einschätzung. Eine positive wirtschaftliche Entwicklung in der Region, insbesondere in ökologisch-nachhaltigen Branchen, wird als wichtig erachtet, um qualifizierte Arbeitsplätze zu sichern.
Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, dass Aurich die einzige Mittelstadt ohne Bahnanschluss und Autobahnanbindung ist. Durch das Projekt wird eine Entlastung für Emden und Norden erwartet, die zudem touristisch profitieren könnten. Zudem erhält die Verbindung von Bangstede nach Georgsheil durch die geplante Zentralklinik eine neue Bedeutung. Ein fortdauernder Einsatz für eine verträgliche Umsetzung der B 210 n wird angestrebt, wobei auch Kontaktmöglichkeiten für Fragen, Anregungen oder Bedenken angeboten werden.