
Am Clemens-August-Gymnasium (CAG) in Cloppenburg erhalten Schülerinnen seit sechs Monaten kostenlose Tampons und Binden in den Schultoiletten. Dieses Pilotprojekt wurde von der Schülervertretung initiiert und zeigt bereits positive Ergebnisse. So ist die Nutzung der Spender in der Nähe der Mensa sehr hoch, was wöchentliche Nachfüllungen erforderlich macht. Berichten zufolge nutzen nicht nur ältere Jahrgänge die Angebote, sondern auch Schülerinnen der fünften und sechsten Klassen.
Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf 1.100 Euro für sieben Spender, die für ein Jahr mit Hygieneartikeln befüllt werden. Aktuell werden 3.500 Tampons und 2.000 Binden bereitgehalten. Die Spender, die teils fest montiert und teils transportabel sind, werden vom Landkreis aus dem Budget der Gleichstellungsbeauftragten finanziert. Die Schülervertretung kümmert sich um die Auffüllung, Wartung der Spender und Lagerhaltung.
Initiativen zur Bereitstellung von Hygieneartikeln in Schulen
Das CAG-Projekt reflektiert ein wachsendes Bewusstsein für Menstruationsprodukte in Schulen. Wie rnd.de berichtete, wird in verschiedenen Bundesländern über die verpflichtende Bereitstellung von Hygieneartikeln diskutiert. Der Bedarf an kostenlosen Hygieneprodukten für Schülerinnen wird von Helena Haaré, der Vorsitzenden der Landesschülervertretung Thüringen, betont. Sie weist darauf hin, dass die erste Menstruation für unvorbereitete Mädchen unangenehm und peinlich sein kann.
In Thüringen beispielsweise bietet die Friedrich-Schiller-Universität seit 2020 kostenlose Hygieneartikel an. Jena führt derzeit einen Testlauf mit kostenlosen Hygieneartikeln an Schulen durch, der positive Rückmeldungen erhält. In Sachsen gibt es bereits Diskussionen über die Bereitstellung von Hygieneartikeln, und einige Schulen haben bereits Spender installiert. In Leipzig sind 17 Schulen aktiv und eine flächendeckende Ausstattung bis 2025 geplant.