
Die Modekette Sinn hat Insolvenz angemeldet, und der Mutterkonzern von Peek & Cloppenburg Düsseldorf (P&C) erhält die Möglichkeit zur Übernahme. Diese Entscheidung wurde am 17. Februar 2025 bekannt gegeben und stammt aus einer Mitteilung des Bundeskartellamts, das die führende Stellung von P&C im stationären Textileinzelhandel bestätigt. Diese Übernahme könnte es P&C ermöglichen, ihren Marktanteil in einigen Städten auszubauen.
Die Ermittlungen des Bundeskartellamts ergaben, dass für Verbraucher ausreichend Ausweichmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Die JC Switzerland Holding AG, zu der die P&C-Gruppe gehört, hat ein Angebot für die insolvente Sinn GmbH abgegeben, und ein entsprechendes Fusionskontrollverfahren wurde eingeleitet. Es bleibt jedoch unklar, ob die Übernahme letztlich zustande kommt. Die Sinn GmbH hatte im August 2024 einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt, der Geschäftsbetrieb in den meisten Sinn-Filialen läuft jedoch weiter.
Details zur Übernahme und Marktstellung
Die Gläubigerversammlung ist für März angesetzt, um über den Insolvenzplan und einen möglichen Verkauf abzustimmen. Isabella Göbel, die derzeitige Gesellschafterin von Sinn, hat ihr Interesse an der Fortführung des Unternehmens bekundet. Aktuell betreibt die Sinn GmbH noch 35 Standorte in Deutschland, die meisten davon in Nordrhein-Westfalen. P&C Düsseldorf führt rund 70 Standorte in Deutschland.
Das Bundeskartellamt stellte zudem fest, dass P&C eine führende Marktstellung im stationären Textileinzelhandel hat, insbesondere im Bereich der Herren-Oberbekleidung. Die Untersuchung zeigte auch, dass es wettbewerbsrelevante Überschneidungen sowohl in Nordrhein-Westfalen als auch im Rhein-Main-Gebiet gibt, insbesondere im Bereich der Damen- und Herren-Oberbekleidung. Die Analyse ergab, dass große und kleine Multimarken-Einzelhändler sowie Onlinehändler wie Zalando und die Otto Group wesentliche Wettbewerber im Markt sind.
Die Entscheidung zur Freigabe der Übernahme erfolgte in der ersten Phase der Wettbewerbskontrolle, was darauf hindeutet, dass das Bundeskartellamt keinen schwerwiegenden Einfluss auf den Wettbewerb sieht.