
Das traditionsreiche Fachwerkhaus „Zum weißen Roß“ in Cadenberge wird abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Das Gebäude, das seit mehreren Jahren leer steht, ist nicht mehr zeitgemäß für den Gasthausbetrieb. Der ursprüngliche Bauzeitraum wird in das erste Drittel des 19. Jahrhunderts datiert, wobei der Bauherr Jakob Nagel um 1839 maßgeblich war. Seit 1951 trug das Gebäude den Namen „Eylmanns Hotel“, nach seinen früheren Besitzern. Es handelt sich um eines der ältesten Gebäude in Cadenberge, das in der Geschichte der Familie Graf Bremer eine bedeutende Rolle spielte.
König Georg V. von Hannover besuchte das Gasthaus am 6. Juli 1862, was durch die älteste bekannte Fotografie aus Cadenberge dokumentiert wurde. Die Abrissgenehmigung liegt mittlerweile vor, und der Eigentümer Hans-Jürgen Hartmann sieht keine Möglichkeit, das Gebäude zu retten. Aufgrund von Schwierigkeiten bei der Gastronomie und des unzeitgemäßen Standards der Hotelzimmer wurden Sanierungskonzepte von drei Gutachtern als nicht umsetzbar bewertet.
Geplante Neubauten und letzte Besichtigungsmöglichkeiten
Der geplante Neubau wird ein Geschäftshaus mit 14 Wohneinheiten und drei Gewerbeeinheiten sowie einer Tiefgarage umfassen. Die Wohnfläche wird rund 900 Quadratmeter betragen, während die Gewerbefläche bei etwa 600 Quadratmetern liegt. Der Neubau wird in Abstimmung mit der Landeskirche geplant, da die benachbarte St.-Nikolai-Kirche denkmalgeschützt ist. Bürgermeister Wolfgang Heß befürwortet das Projekt und die Schaffung von Wohnraum in der Region.
Die letzte Gelegenheit, das historische Gebäude zu besichtigen, besteht am 8. März von 10 bis 14 Uhr. Interessierte haben zudem die Möglichkeit, Teile des Gebäudes, wie Türen, Fenster, Mobiliar und Geschirr, zu erwerben. Ein großes Gemälde über dem Portal wurde bereits dem Ortsheimatpfleger angeboten.
Ein weiteres historisches Bauwerk, das Gut Cadenberge, auch bekannt als Gut Bremer, befindet sich ebenfalls in Cadenberge. Die Ursprünge des Gutes datieren ins 16. Jahrhundert, mit einer bedeutenden Neugestaltung im Jahr 1724. Bis 1931 war die Familie Bremer Eigentümer des Gutes, dessen Herrenhaus um 1850 einem großen Umbau unterzogen wurde. Aktuell wird das Gebäude als Berufsschule, Gastronomie und Kunstmarkt genutzt und steht unter Denkmalschutz. Das Herrenhaus wurde bis Dezember 2023 als Internat genutzt und ist derzeit ungenutzt.
Der Gutspark, der im 19. Jahrhundert unter Graf Georg Bremer gestaltet wurde, umfasst auch ein Sandsteinportal mit Inschrift des ehemaligen Haupteingangs. Diese Gebäude spiegeln die Geschichte der Region wider und dienen der Erhaltung des kulturellen Erbes von Cadenberge, wie Wikipedia berichtet.
Die Entwicklungen rund um das Fachwerkhaus „Zum weißen Roß“ und das Gut Cadenberge werfen Fragen zum Denkmalschutz und zur Erhaltung historischer Bauten auf. Der Abriss des Gasthauses stößt auf Widerstand, während die Alternative der Nutzung und Sanierung von denkmalgeschützten Objekten immer wieder diskutiert wird. Die rechtlichen Rahmenbedingungen und die Herausforderungen des Denkmalschutzes sind dabei ein zentrales Thema, wie Propguru zeigt.