
Ein Bilingual-Kurs Geschichte des Lichtenberg-Gymnasiums Cuxhaven nahm kürzlich am trilateralen TRIYOU-Projekt in Polen teil. Diese Veranstaltung brachte 13 Schülerinnen und Schüler aus Cuxhaven zusammen mit 13 Altersgenossen aus der Ukraine und Polen in der internationalen Begegnungsstätte in Kreisau. Der Austausch dauerte eine Woche und begann mit einem Abend, an dem jede Gruppe ihr Land und ihre Schule vorstellte.
Die ukrainischen Schülerinnen und Schüler aus Saporischschja erzählten von den erheblichen Unterschieden in ihrem Schulalltag, der durch Home-Schooling seit Kriegsbeginn geprägt ist, während eine unterirdische Schule erbaut wird. Während ihres Aufenthalts in Kreisau erlebten die Teilnehmenden erneut einen russischen Raketenangriff. Trotz dieser schwierigen Umstände brachten die ukrainischen Jugendlichen den anderen Teilnehmern einen traditionellen Tanz bei und nahmen aktiv an Workshops teil, in denen Themen wie länderübergreifende Familiengeschichte, Multikulturalität und Diskriminierung behandelt wurden.
Historische Hintergründe und Workshops
Die Teilnehmenden arbeiteten in gemischten Gruppen und kommunizierten auf Englisch. Die Begegnungsstätte Kreisau ist historisch bedeutsam, da dort die Widerstandsgruppe „Kreisauer Kreis“ zwischen 1940 und 1944 tagte. Die Themenschwerpunkte umfassten den Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime sowie Versöhnungspolitik. Im Rahmen dieser Aktivitäten besuchte die Gruppe eine Ausstellung und das Konzentrationslager Groß-Rosen, wobei die Eindrücke aus diesen Besuchen einen nachhaltigen Einfluss auf die Teilnehmenden hatten. Zudem besichtigten die Schülerinnen und Schüler die Friedenskirche in Schweidnitz und genossen polnische Gerichte in Breslau.
Nach der Rückkehr nach Cuxhaven präsentierten die Schülerinnen und Schüler ihre Erlebnisse in Form von Videosequenzen dem 8. und 10. Jahrgang des Lichtenberg-Gymnasiums. Ein Ziel des Projekts ist es, auch in Zukunft eine Abordnung nach Kreisau zu schicken, um weitere Erfahrungen zu sammeln und Freundschaften zu schließen.
Das TRIYOU-Projekt wird durch ein Förderprogramm unterstützt, das trilaterale Jugendbegegnungen zwischen Deutschland, Polen und der Ukraine ermöglicht. Seit der Gründung des Deutsch-Polnischen Jugendwerks (DPJW) ist die Zusammenarbeit mit der Ukraine von zentraler Bedeutung, und die Wichtigkeit dieser Projekte hat durch den russischen Krieg gegen die Ukraine zugenommen. Die Fördermittel des Auswärtigen Amtes sichern die Durchführung solcher Projekte seit 2014. Die DPJW unterstützt Projektorganisatoren finanziell sowie inhaltlich und methodisch, um den Austausch, das gegenseitige Kennenlernen und die aktive Mitgestaltung der Teilnehmenden zu fördern, wie auf dpjw.org erläutert wird.