Cuxhaven

Horváths Der ewige Spießer : Ein Blick ins München der 1920er Jahre!

Im Stadttheater Cuxhaven wurde am Montagabend die Bühnenadaption von Ödön von Horváths Roman „Der ewige Spießer“ aufgeführt. Diese Inszenierung basiert auf dem erstmals 1930 veröffentlichten Werk, das schlaglichtartige Skizzen einer unsicheren Zeit in München der 1920er Jahre bietet. Horváth plante ursprünglich einen großangelegten Roman über das Bürgertum in einer Phase des gesellschaftlichen Wandels.

Die Bühnenfassung stammt von Michael Stacheder, der sowohl als Autor als auch als Regisseur tätig ist. Stacheder entschied sich, den originalen Text von Horváth beizubehalten. Die Darsteller schlüpfen in verschiedene Rollen und sprechen den Roman-Text, sodass eine Erweiterung der Handlung durch Dialoge nicht möglich ist. Diese Entscheidung wirft die Frage auf, weshalb nicht eines von Horváths bekannteren Theaterstücken adaptiert wurde.

Die Inszenierung und ihre Umsetzung

Stacheders Bühnenfassung wird als Aneinanderreihung von Bildern beschrieben, die gelegentlich überzeichnet wirken. Der Bühnenraum, gestaltet von Mona Gora, besteht aus einem drehenden, länglichen weißen Kubus, der die schlaglichtartigen Bilder präsentiert. Lichtregie und Bewegung bringen Leben in die Inszenierung, auch wenn sie einige Längen aufweist. Die Darsteller, darunter Hanna Ehlers, Manuel Klein, Simone Mande, Ole Riebesell, Daniele Veterale, Martin Schwartengärtner und Camila Cordero, gaben teilweise mehreren Figuren ihre Stimme, was das Publikum ansprach.

Der Schlussbeifall war intensiv, und am Dienstag fand eine zusätzliche Vorstellung für Schülerinnen und Schüler statt. Der Roman „Der ewige Spießer“ ist eine sozial- und gesellschaftskritische Erzählung, die den modernen Typus des deutschen Spießers charakterisiert. Die Handlung spielt vor und während der Weltwirtschaftskrise nach dem Ersten Weltkrieg in München.

Wichtige Figuren des Romans sind unter anderem Alfons Kobler, ein entlassener Automobil-Verkäufer, und Anna Pollinger, eine arbeitslose Näherin. Ihre Geschichten verflechten sich in einem episodisch strukturierten Narrativ, das keine durchgehende Handlung aufweist.

„Der ewige Spießer“ gilt als Abiturlektüre und wird auch heute als aktuell angesehen, wie cnv-medien.de berichtete. Der Roman, der sich intensiv mit den sozialen Gegebenheiten seiner Zeit auseinandersetzt, ist zudem vollständig im Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek dokumentiert und hat eine Hörspielbearbeitung erfahren, die 2018 vom Bayerischen Rundfunk ausgestrahlt wurde.

Für eine tiefere Einordnung bietet Wikipedia weitere Details zur Entstehung und Thematik des Romans. Die Auseinandersetzung mit Horváths Werk zeigt dessen Relevanz und die fortdauernde Bedeutung in der deutschsprachigen Literatur.

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