
In Niedersachsen sorgt eine geplante Novellierung des Jagdgesetzes für erhebliche Unruhe unter den Jägerinnen und Jägern. Laut cnv-medien.de sind besonders die aktuellen Vorschläge der Landesregierung umstritten, die am 30. Januar 2025 in einer Demonstration in Hannover angeprangert werden sollen. Henry Helck vom Jagdgebrauchshundverein Niederelbe äußerte, dass der Gesetzesentwurf insbesondere den ländlichen Raum stark betreffe. Die Verdächtigungen umfassen die Gefährdung der Niederwildjagd, die durch die Änderungen in ihrer bestehenden Form an Bedeutung verlieren könnte.
Die Maßnahmen, die von Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (Grüne) angekündigt wurden, beinhalten unter anderem ein Verbot der Ausbildung und Prüfung von Jagdhunden an lebenden Tieren. Dies kritisiert insbesondere Christin Schwiemann, die Vorsitzende des Jagdgebrauchshundvereins Niederelbe, als essenziell für die Jagdpraxis. Die Jäger spielen eine Schlüsselrolle beim Rehkitzretten sowie bei der Unterstützung bei Wildtierunfällen und tragen zur Regulierung der Wildschweinpopulation bei, um der Afrikanischen Schweinepest entgegenzuwirken.
Hintergrund der Gesetzesänderungen
Die rot-grüne Landesregierung hat die Überarbeitung des Jagdgesetzes im Koalitionsvertrag festgeschrieben, wobei das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium derzeit an einem ministeriellen Referentenentwurf arbeitet, wie jaegerschaft-lueneburg.de berichtet. Der Entwurf befindet sich noch in der Abstimmung, unter anderem mit dem Koalitionspartner SPD. Die Landesjägerschaft betont, dass das bestehende Jagdgesetz bereits modern und tierschutzgerecht sei. Ein erstes Gespräch zwischen der Landesjägerschaft und Ministerin Staudte fand am 16. September 2024 statt, allerdings überrascht die Jägerschaft der späte Beginn des Dialogs, der seit über einem Jahr gefordert wird.
Zu den weiteren umstrittenen Punkten des Gesetzentwurfs zählen die Streichung der Nutria von der Liste der jagdbaren Arten, das Verbot der Jagdausübung auf Raubwild im Naturerdbau sowie die Abschaffung des Tötens wildernder Hunde und Hauskatzen. Die Landesjägerschaft mobilisiert sich nun gegen die Pläne des Ministeriums und fordert mehr Transparenz und Mitspracherecht im Gesetzgebungsverfahren. Viele Jäger sind besorgt über den in ihren Augen unzureichenden Austausch und die bevorstehenden Änderungen, die die zukünftige Praxis der Jagdausbildung und -ausübung erheblich beeinflussen könnten.