
In Cuxhaven-Altenwalde sorgt ein neu eingerichtetes Halteverbot für Diskussionen unter Anwohnern. Nachdem im Februar 2024 Ortsratsmitglieder über gefährliche Überholmanöver und chaotischen Begegnungsverkehr in der Robert-Koch-Straße, insbesondere bei Bussen und LKW, berichteten, wurde ein Halteverbot in diesem Bereich ausgesprochen. Am 27. Januar 2024 wurden entsprechende Verkehrsschilder aufgestellt.
Die Stadt Cuxhaven rechtfertigt die Maßnahme mit einer Neubewertung der Verkehrssituation. Marcel Kolbenstetter, Pressesprecher der Stadt, berichtete, dass die Verkehrsbehörde auf Wunsch des Ortsrates zusätzliche Kontrollen durchgeführt habe. Diese hätten gezeigt, dass es in der Robert-Koch-Straße zu unübersichtlichen Verkehrssituationen gekommen sei, die den fließenden Verkehr stark einschränkten. Zudem wird auf die Regelung der Straßenverkehrsordnung hingewiesen, die das Halten an engen und unübersichtlichen Stellen verbietet.
Anwohner reagieren skeptisch
Gerhard Kiessler, ein betroffener Anwohner, äußerte, dass die Bewohner vor vollendete Tatsachen gestellt wurden und nicht rechtzeitig auf die Änderungen reagieren konnten. Er berichtete von Platzmangel auf seiner Einfahrt durch parkende Fahrzeuge. Kolbenstetter erläuterte, dass eine Beteiligung der Anwohner bei verkehrsbehördlichen Anordnungen gesetzlich nicht vorgesehen sei. Während die Diskussionen auf Facebook über das Halteverbot unterschiedlich verlaufen, zeigt Stephan Hertz, Pressesprecher der Polizeiinspektion Cuxhaven, auf, dass in den letzten drei Jahren nur drei kleinere Unfälle in der Robert-Koch-Straße registriert wurden.
In der Debatte um die Verkehrssituation heben einige Anwohner, darunter auch Gelenkbusfahrer Michael Osterndorf (SPD), hervor, dass die Gefahrensituation durch die neue Regelung nicht entschärft wurde. Die Verkehrsbehörde plant nun, die Wirksamkeit des Halteverbots zu prüfen und wird zur Erfassung der Verkehrssituation eine Geschwindigkeitsanzeige installieren. Die Anwohner diskutieren auch das Fehlen eines beidseitigen Halteverbots in der Kurve zur L135-Kreuzung.
Das Halteverbot ist in Deutschland ein behördliches Stationierungsverbot im Straßenverkehr, das durch Verkehrszeichen wie 283 (absolutes Haltverbot) und 286 (eingeschränktes Haltverbot) angeordnet wird, wie auch auf der Webseite von Wikipedia eingehend beschrieben wird. Halten ist nur an bestimmten Stellen erlaubt, während es an engen und unübersichtlichen Straßenstellen unzulässig bleibt.