
Das Windparkprojekt in Otterndorf, das von der Energiegenossenschaft Otterndorf und Horst Mangels von Energie 3000 geplant wird, wurde kürzlich im Bau- und Umweltausschuss vorgestellt. Ulf Larschow von der EE-Plan GmbH präsentierte die Details des Vorhabens, das eine Fläche von etwa 300 Hektar östlich der B73, zwischen der Ortsumgehung und dem Hadelner Kanal, umfasst.
Alle Pachtverträge mit den Grundeigentümern sind bereits abgeschlossen. Der geplante Windpark soll eine Leistung von 34 Megawatt erreichen und umfasst acht Windenergieanlagen des Typs E-138 EP3 mit Höhen von bis zu 179 Metern und einem Rotorradius von 69 Metern. Sechs dieser Anlagen sind in Otterndorf und zwei in Osterbruch vorgesehen. Der Netzanschluss könnte entweder am Umspannwerk in Otterndorf oder Neuenkirchen erfolgen, wobei die Erschließung über bereits vorhandene Wege stattfinden soll. Um einen minimalen Abstand zu Einzelhäusern und Wohnsiedlungen zu wahren, ist ein Abstand von mindestens 400 Metern beziehungsweise 800 Metern vorgesehen.
Wirtschaftliche Vorteile und Genehmigungsverfahren
Der prognostizierte Jahresertrag des Windparks liegt zwischen 80 und 100 Millionen Kilowattstunden. Davon werden 0,2 Cent pro erzeugter Kilowattstunde an die Kommunen ausgeschüttet, was jährlich rund 160.000 Euro entspricht. Zudem werden weitere 0,1 Cent pro Kilowattstunde an Anwohner oder die Kommune ausgezahlt, was zusätzliche 80.000 Euro jährlich bedeutet. Die Möglichkeit für die Bürger, sich an der Windkraftanlage zu beteiligen, wird ebenfalls in Aussicht gestellt, während die genauen Details noch geklärt werden müssen.
Aktuelle Umweltuntersuchungen zum Natur- und Artenschutz werden durch das Institut für angewandte Biologie durchgeführt, das keinerlei geschützte Biotope oder Landschaftsbestandteile im Plangebiet festgestellt hat. Horst Mangels, ein Fachmann für Bürgerwindenergieanlagen, hat die erforderlichen Gutachten vorfinanziert. Der Landkreis Cuxhaven plant, Ende Februar einen Änderungsentwurf zum Regionalen Raumordnungsprogramm (RROP) vorzustellen. Der Antrag auf Änderung des Flächennutzungsplans muss bei der Samtgemeinde Land Hadeln eingereicht werden, und ein Genehmigungsverfahren gemäß dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) ist notwendig. Ein Baubeginn ist frühestens in zwei Jahren vorgesehen.
In der Region Otterndorf, die als eine der windstärksten in Deutschland gilt, wurde außerdem der Bau eines Solarparks mit einer Spitzenleistung von 750 kWp realisiert. Dieser Solarpark nutzt eine innovative Konstruktion aus Italien, die hohe Standfestigkeit garantiert. Die PV-Anlage ging im Februar 2020 in Betrieb und versorgt rund 200 Vier-Personen-Haushalte mit jährlich benötigter Energie. Dabei grasen Schafe zwischen den PV-Modulen, was eine nachhaltige Nutzung des Areals ermöglicht. Realisiert wurde diese Anlage von der WI Energy GmbH in Kooperation mit Sybac Solar Entwicklungs GmbH.
Für weitere Informationen zu den Planungen in Otterndorf besuchen Sie CNV Medien und Energie-Experten.