
Um die Ausbauziele für Offshore-Windenergie in Deutschland bis 2035 zu erreichen, muss ab 2027 die Anzahl der jährlich ans Netz angeschlossenen Windräder viermal so hoch sein wie zuletzt. [NDR] berichtete, dass das Ziel von 30 Gigawatt (GW) Offshore-Windenergie bis 2030 voraussichtlich verfehlt wird und erst 2031 erreicht werden soll. Das anschließende Ziel von 40 GW bis 2035 könnte hingegen bereits 2034 erfüllt werden.
In den letzten 15 Jahren wurden in der Nord- und Ostsee insgesamt 9,8 GW Offshore-Windenergie installiert. Um die Ziele bis 2030 zu erreichen, muss jedoch die doppelte Leistung, also etwa 20 GW, hinzugebaut werden. Ein Grund für das Verfehlen der Ausbauziele sind fehlende Netzanschlüsse. So hat der Windpark „Borkum Riffgrund 3“ mit Verzögerungen beim Netzanschluss von 900 MW aufgrund von Lieferkettenproblemen zu kämpfen.
Herausforderungen und Lösungsansätze
Die Offshore-Windbranche sieht sich mit einem Mangel an Spezialschiffen, Fachkräften, Material und Hafenkapazitäten konfrontiert. Sechs Branchenorganisationen fordern daher mehr Verlässlichkeit von der Politik sowie Änderungen im Ausschreibungsverfahren für Offshore-Flächen. Künftig sollen bei Auktionen nicht nur die Kosten, sondern auch die Schaffung von Wertschöpfung in Deutschland und Europa berücksichtigt werden, wie [Wind-energie.de] feststellt.
Zusätzlich wird ein verlässlicher und langfristig festgelegter Ausbaupfad für Investitionen gefordert. Industriepolitische Strategien sollen dabei helfen, die Energiesouveränität zu stärken und die europäische Wertschöpfung zu fördern. In den letzten Jahren hat die Offshore-Windenergie weltweit erheblich an Bedeutung gewonnen und wird auch in Deutschland als wesentlicher Energieträger zur Dekarbonisierung betrachtet.