
Am 30. Januar 2025 fand der Neujahrsempfang des DGB Stadtverbands Delmenhorst in der Markthalle Delmenhorst statt. Unter dem Motto „Wie sieht die Entwicklung der Tarifverträge in Deutschland aus und wie gehen wir damit um“ wurden verschiedene Themen angesprochen, die die aktuellen Herausforderungen in der Arbeitswelt betreffen.
Timo Kamm, Vorsitzender des DGB Stadtverbands Delmenhorst und Mitglied der IG Metall, begrüßte die Anwesenden, darunter auch Lokalpolitiker wie den SPD-Bundestagskandidaten Hamza Atilgan und Lothar Elsen vom SPD-Unterbezirk. Oberbürgermeisterin Petra Gerlach thematisierte in ihrer Ansprache den Wandel der Arbeitswelt, der durch Digitalisierung, demografischen Wandel und Globalisierung geprägt ist. Sie betonte die Bedeutung von Tarifverträgen für gerechte Arbeitsbedingungen und faire Entlohnung und sprach die Herausforderungen für Beschäftigte im öffentlichen Dienst an. Abschließend plädierte sie für einen respektvollen Umgang und Solidarität in der Gesellschaft.
Berichte über soziale Ungleichheit und Tarifverträge
Kornelia Haustermann von Ver.di Weser-Ems äußerte sich betroffen über die politische Instrumentalisierung von Slogans wie dem von Friedrich Merz. Sie berichtete über die laufenden Tarifrunden im öffentlichen Dienst und bei der Deutschen Post AG und beleuchtete die soziale Ungleichheit in Deutschland sowie die steigende Einkommensschere. Laut Haustermann stiegen die Tariflöhne im Jahr 2024 nominal um 5,5 % und real um 3,2 %. Sie hob zudem die Notwendigkeit höherer Steuern für Besserverdienende hervor, um einen sozialgerechten Staat zu gewährleisten.
Die Veranstaltung bot auch musikalische Unterhaltung durch die Pakaschen Band der Musikschule Delmenhorst. Christian Altkirch vom DGB rief die Anwesenden dazu auf, ihre Stimme bei den Wahlen zu nutzen, während die Stimmung trotz der freundschaftlichen Atmosphäre durch die aktuellen politischen Entwicklungen bedrückt war.
Parallel zu den Diskussionen vor Ort warnt DGB-Chefin Yasmin Fahimi nach Berichten auf der Website des DGB vor populistischen Maßnahmen in der Migrationspolitik, die eine Gefährdung der Grundrechte darstellen könnten. Sie fordert eine Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro sowie stärkere Tarifbindung und kritisiert die Blockadehaltung der Union, die Lösungen für Arbeitsplätze und Klimaschutz behindere. Die laufende Tarifrunde für Bund und Kommunen stellte einen weiteren aktuellen Schwerpunkt dar, der am 24. Januar in Potsdam begann, wie auf der Seite des DGB berichtet wird.
Insgesamt verdeutlicht die Veranstaltung in Delmenhorst die wichtigen Fragen rund um Tarifverträge und soziale Gerechtigkeit, die auch in der politischen Diskussion nationale und europäische Dimensionen annehmen.