
In Delmenhorst fand kürzlich ein beeindruckendes Konzert statt, das die Zukunft von Kirchen und Orgeln in den Fokus rückte. In Anbetracht der Tatsache, dass viele Kirchen zunehmend außer Dienst gestellt oder abgerissen werden, betonte der Christophorus-Organist Norbert Müller die Bedeutung der Orgel für den Kirchenraum und die Kirchenmusiker. Der Rückgang der Zuhörerzahlen bei Orgelkonzerten, wie beispielsweise in der St.-Christophorus-Kirche, wurde als besorgniserregender Trend hervorgehoben.
Norbert Müller begeisterte die Anwesenden mit einem abwechslungsreichen Programm, das Musikstücke vom Komponisten Johannes Buchner (1453-1538) bis hin zu Johann Sebastian Bach (1685-1750) umfasste. Die Aufführung begann mit der Toccata und Fuge in C-Dur von Johann Krieger, einem Werk, das den Einfluss italienischer Elementen auf die deutsche Musik illustriert. Unter den Darbietungen waren auch zwei Choralvorspiele aus Bachs berühmtem Orgelbüchlein sowie die Fuge D-Dur BWV 580 zu finden. Müller interpretierte diese Werke mit einem emotionalen Ausdruck und einer bemerkenswerten musikalischen Stringenz.
Vielfältiges Programm und kreative Improvisation
Ein Highlight des Konzerts war die Aufführung einer originalen Solosonate von Benedetto Marcello. Des Weiteren wurde Buchners Hymnen-Vertonung als Beispiel frühester Instrumentalmusik präsentiert. Müller schloss das Konzert mit einer improvisierten Darbietung über das Lied „Wort des Vaters, Licht der Heiden“ ab, gefolgt von harmonischen Überraschungen und Dissonanzen. Trotz der geringen Zuhörerzahl erntete der Organist großen Beifall vom Publikum. Das nächste Konzert ist bereits für Sonntag, den 2. März, angekündigt.
An gleicher Stelle wurde auch die historisch bedeutsame Rolle der Orgel beleuchtet. Wie auf bachueberbach.de berichtet, gilt Johann Sebastian Bach als einer der bedeutendsten Orgelspieler und Komponisten. Während seiner Karriere begutachtete er 14 Orgeln in verschiedenen Städten. Die Verantwortung für die Pflege und das Spiel der Orgeln war immer ein zentraler Aspekt der Kirchenmusik, und die kulturelle Bedeutung dieser Instrumente bleibt auch in der Gegenwart bestehen.