Diepholz

Blutbär als Retter: So bekämpfen wir das giftige Jakobskreuzkraut!

In Bruchhausen-Vilsen wird das Jakobskreuzkraut (Senecio jacobaea) zunehmend zu einem Problem für die Landwirtschaft. Der Landwirt Andreas Frahm aus Schleswig-Holstein hat sich seit 2008 der Erforschung dieses giftigen Krauts gewidmet, das insbesondere für Nutztiere gesundheitliche Risiken birgt. Das Jakobskreuzkraut breitet sich rasant aus und macht landwirtschaftliche Flächen unbrauchbar. Um dem entgegenzuwirken, bietet Frahm seine Expertise an und hat die Samtgemeinde dazu bewegt, Maßnahmen zur Bekämpfung des JKK zu ergreifen.

Bei einem Vortrag im Rathaus von Bruchhausen-Vilsen nahmen etwa 40 Betroffene und Interessierte teil, um von Frahm Ratschläge zur Bekämpfung des Krauts zu erhalten. Auffallend ist auch die biologische Bekämpfungsmethode, die Frahm vorschlägt: der Einsatz des Blutbären (Tyria jacobaeae), dessen Raupen die Blüten der Pflanze fressen. Auf einer Fläche von 150.000 Hektar hat Frahm efolgreich untersucht, wie der Blutbär den Bestand des Jakobskreuzkrauts erheblich reduzieren kann. Die Samtgemeinde plant, seine Expertise erneut in Anspruch zu nehmen, um gezielt gegen das Kraut vorzugehen und die betroffenen Flächen zu begutachten.

Die Gefahren des Jakobskreuzkrauts

Jakobskreuzkraut enthält Pyrrolizidinalkaloide, welche vor allem bei Pferden zu schweren Leberschäden führen und im schlimmsten Fall sogar tödlich sein können. Obwohl die Tiere frisches Kraut selten fressen, nehmen sie häufig getrocknete Stängel in Heu oder Silage auf. Die Bekämpfung des JKK gestaltet sich als schwierig, da Handentfernung aufwendig ist und chemische Mittel unerwünscht bzw. nur begrenzt wirksam sind.

Die bisherigen Forschungen zum Blutbären zeigen positive Ansätze in der Bekämpfung des Jakobskreuzkrauts. Eine Untersuchung, die gemeinsam mit der Universität Kiel und weiteren Instituten durchgeführt wird, hat ergeben, dass der Einsatz von Blutbären möglicherweise eine nützliche und weniger arbeitsintensive Methode darstellt. Dennoch ist zu beachten, dass das JKK nicht vollständig ausgerottet werden kann. Andreas Frahm züchtet Blutbären und hat Verfahren entwickelt, um Flächen von Jakobskreuzkraut zu befreien. Außerdem bietet er Schulungen an und vertreibt Starter-Sets mit Blutbärraupen.

Die Forschung zu biologischen Bekämpfungsmethoden steht noch am Anfang, und in anderen Ländern wurden bereits Erfolge erzielt. In Deutschland könnten jedoch heimische Antagonisten Herausforderungen mit sich bringen. Die Risiken im Zusammenhang mit dem Zukauf von Heu sind ebenfalls zu beachten, da Jakobskreuzkraut im trockenen Zustand schwer zu erkennen ist. Daher ist die richtige Handhabung bei der Futterbeschaffung von großer Bedeutung, um die Gesundheit von Tieren zu schützen.

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