Im Fall des getöteten 81-Jährigen aus Dramfeld hat Spanien die Tatverdächtige ausgeliefert. Die 22-Jährige kam am Dienstag in Deutschland an und wurde nach einem Zwischenstopp in Göttingen in die Justizvollzugsanstalt für Frauen nach Vechta gebracht. Die Staatsanwaltschaft Göttingen prüft nun, wann die Tatverdächtige dem Haftrichter vorgeführt werden kann. Eine Entscheidung über eine mögliche Anklage wird nach Abschluss der Ermittlungen getroffen.
Die Auslieferung der Verdächtigen hatte sich zunächst verzögert. Sie war Anfang Februar in Spanien bei einer Polizeikontrolle nördlich von Granada festgenommen worden. Gegen die 22-Jährige lag ein europäischer Haftbefehl wegen Mordes vor, da sie beschuldigt wird, ihren 81-jährigen Vermieter in Dramfeld mit mehreren Messerstichen getötet zu haben. Der Mann verblutete infolge der Stichverletzungen in seiner Wohnung. Das Motiv für die Tat ist aktuell unklar. Die Festnahme der Tatverdächtigen wird als Ergebnis einer effektiven Polizeikooperation auf europäischer Ebene gewertet, wie ndr.de berichtet.
Europäischer Haftbefehl und internationale Zusammenarbeit
Der Fall verdeutlicht die Bedeutung des Europäischen Haftbefehls (EuHb), der es Justizbehörden in der EU ermöglicht, die Festnahme und Übergabe von Personen zu beantragen, die sich in einem anderen EU-Land befinden. In einem ähnlichen Fall, der sich 2018 ereignete, wurde ein 21-jähriger Bulgare verdächtigt, die Journalistin Viktoria Marinova ermordet zu haben. Nach der Ausstellung eines Europäischen Haftbefehls konnte der Verdächtige schnell in Deutschland gefasst und nach Bulgarien überstellt werden.
Dank des Schengener Informationssystems (SIS) und der SIRENE-Kooperation konnten die Behörden effektiv zusammenarbeiten, was eine schnelle Festnahme und Auslieferung nach sich zog. Der Europäische Haftbefehl hat sich als wichtiges Werkzeug zur Bekämpfung von Kriminalität in Europa etabliert und ermöglicht eine schnellere Reaktion auf schwere Verbrechen, wie bka.de berichtet.
