
Die Automobilbranche berichtet zu Beginn des Jahres 2025 von überraschend hohen Verkaufszahlen für Elektroautos. Besonders Volkswagen dominiert im Bereich der E-Mobilität auf dem deutschen Markt, wie LZ.de berichtete. Experten weisen jedoch darauf hin, dass der Anstieg der Verkaufszahlen möglicherweise irreführend seien könnte.
Im internationalen Kontext erlebte der chinesische Automarkt im November 2024 ein Rekordwachstum mit 2,45 Millionen verkauften Fahrzeugen, was einem Anstieg von 16,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. In den ersten elf Monaten des Jahres wuchs der Gesamtmarkt um 4,4 Prozent. Als Hauptursache für diesen Boom gilt die Einführung einer Abwrackprämie in China, die finanzielle Anreize für den Austausch alter Fahrzeuge schafft, so ProFinance.de.
Marktentwicklungen in Europa und China
In Europa liegt der Fokus auf dem Ausbau der Infrastruktur für Elektromobilität. Stellantis und CATL investieren in den Bau einer Batteriezellenfabrik in Saragossa, Spanien, mit einem geschätzten Investitionsvolumen von rund 4 Milliarden Euro. Die geplante Produktionskapazität beläuft sich auf bis zu 50 GWh jährlich, was reicht, um über 900.000 Elektrofahrzeuge zu versorgen. Diese Fabrik wird Lithium-Eisenphosphat-Zellen (LFP) produzieren, die als sicherer und kostengünstiger gelten, jedoch eine geringere Energiedichte aufweisen.
Im Hinblick auf das Angebot an Elektrofahrzeugen in Deutschland stieg die Anzahl der Modelle von 105 im Jahr 2023 auf 134 im Jahr 2024. Während SUVs nach wie vor den Markt dominieren, sank die Zahl der kleinen Stadtautos von 12 auf 7 Modelle. Der durchschnittliche Einstiegspreis für Elektroautos beläuft sich auf etwa 47.000 Euro. Gleichzeitig planen zahlreiche Autobauer, darunter Volkswagen, Renault und Citroën, neue Elektro-Modelle unter 25.000 Euro für das Jahr 2025.
Um den Wettbewerb zu verschärfen, plant der chinesische Automobilhersteller BYD den Bau einer Produktionsstätte in Ungarn, die erste BYD-Fabrik in der EU. Diese Fabrik wird Modelle wie den BYD Dolphin und den BYD Atto 3 im Kompaktwagensegment herstellen und richtet sich insbesondere an Märkte in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden. BYD zielt darauf ab, sich von Zöllen und Handelsbeschränkungen der EU durch lokale Produktion unabhängig zu machen.
Durch die Expansion von BYD und einen Anstieg der Importe chinesischer Elektroautos sieht sich Europa einem intensiveren Wettbewerb gegenüber. Um die heimische Industrie zu schützen, hat die EU Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge verhängt.