
Im Jahr 2022 gelang fast 9400 Menschen in Bremen der Wiedereinstieg in Arbeit über das Jobcenter. Dies geht aus aktuellen Zahlen hervor, die Thorsten Spinn, Geschäftsführer des Jobcenters Bremen, präsentiert hat. Auf der anderen Seite gibt es jedoch auch besorgniserregende Entwicklungen im Bereich der Langzeitarbeitslosigkeit.
Im Dezember 2022 betrug die Zahl der Langzeitarbeitslosen in Bremen 12.679, was einen Anstieg von 614 im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Die steigende Langzeitarbeitslosigkeit wird unter anderem auf eine Rezession und einen angespannten Arbeitsmarkt zurückgeführt. Laut Spinn machen viele Unternehmen den Schritt, Fachkräfte zu entlassen, was die Arbeitsplatzsuche zusätzlich erschwert.
Herausforderungen und Unterstützung
Besonders die Transformation in der Autoindustrie, insbesondere der Umstieg auf E-Mobilität, stellt eine Herausforderung dar. Spinn berichtet zudem von konkreten Plänen zur Transformation für das Stahlwerk in Bremen. Die Bundesagentur für Arbeit hat sich zum Ziel gesetzt, Menschen schnell wieder in Beschäftigung zu bringen, und hat dafür den „Jobturbo“ eingeführt, um geflüchtete Menschen, insbesondere aus der Ukraine, schneller in Arbeit zu integrieren. Ein zentraler Aspekt ist dabei die Notwendigkeit von Deutschkenntnissen für viele Arbeitsplätze in Deutschland.
Ein zusätzliches Problem stellte sich im Jahr 2024 dar, als es im Jobcenter Bremen zu einem Finanzchaos kam, das schließlich zu einem Förderstopp führte. Das Budget für Eingliederungsmittel beträgt nun etwa 50 Millionen Euro, was 13 Millionen weniger als im Vorjahr ist. Zusammen mit dem Rückgang der Anzahl der Arbeitsgelegenheiten von 876 auf 491 zeigt sich, dass Jobcenter nicht den tatsächlichen Bedarf an Mitteln anmelden können, sondern mit zugewiesenen Budgets arbeiten müssen.
Die Diskussionen über das Bürgergeld und die Wirksamkeit von Sanktionen sind weitere Themen, die in der politischen Landschaft aktuell behandelt werden, auch im Hinblick auf Aussagen des Bundesverfassungsgerichts. Spinn wünscht sich konkret Stabilität von der nächsten Bundesregierung sowie ein auskömmliches Budget für die Jobcenter.
Weitere Informationen zu den Anforderungen und Abläufen beim Jobcenter Bremen erhalten Interessierte auf der offiziellen Webseite, die über Datenschutz und persönliche Daten der Antragsteller informiert. Dort heißt es, dass das Jobcenter Bremen den Schutz von Sozialdaten ernst nimmt. Persönliche Informationen werden ohne gesetzliche Grundlage oder Zustimmung nicht an Dritte weitergegeben und sind notwendig für die Gewährung von Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II (SGB II). Soziale Daten, die zur Eingliederung in die Arbeitswelt dienen, unterliegen dem Sozialgeheimnis und werden durch schulungsrechtliche Maßnahmen und die Bestellung einer Datenschutzbeauftragten geschützt, wie auf jobcenter-bremen.de erläutert.