
Kickers Emden, einer der traditionsreichsten Fußballklubs in Deutschland, strebt den Aufstieg in die 3. Liga an. Für die Umsetzung dieses Vorhabens sind Investitionen zwischen 2,1 und 3,2 Millionen Euro erforderlich, wie der designierte Geschäftsführer der Kickers-GmbH, Nils Janzen, beim Sponsorenabend erläuterte. Zu den notwendigen Investitionen zählen unter anderem die Ertüchtigung oder Erneuerung des Flutlichts, die mit Kosten zwischen 300.000 und 1 Million Euro zu Buche schlagen könnte, sowie die Rasenheizung gemäß DFL-Vorgaben, für die 1,2 bis 1,5 Millionen Euro eingeplant sind.
Darüber hinaus müssen die Sitzplatzkapazitäten um 150.000 bis 200.000 Euro erhöht und weitere infrastrukturelle Maßnahmen, wie die Verbesserung sanitären Anlagen, der Presstribüne, der TV-Podeste, Parkplätze und Umkleiden, für 300.000 bis 500.000 Euro durchgeführt werden. Auch die Kosten für den Lizenzantrag belaufen sich auf 25.000 Euro. Die Gehälter für Festanstellungen wie die Geschäftsführung, das Marketing und den Fanbeauftragten liegen zwischen 180.000 und 250.000 Euro, während Reisekosten auf etwa 200.000 Euro geschätzt werden. Die Umstellung des gesamten Kaders von Amateur- auf Profiverträge erfordert zudem zusätzliche finanzielle Mittel.
Herausforderungen und Unterstützung
Kickers-Manager Henning Rießelmann plant, einen Kader zu erstellen, der bis zu einer Million Euro günstiger ist als der der Konkurrenz. Oberbürgermeister Tim Kruithoff bekräftigte seine Unterstützung für den Profifußball in Emden, wies jedoch auf die Notwendigkeit stabiler finanzieller Grundlagen hin. Der Verein ist auf regionale und überregionale Sponsoren angewiesen, um die finanziellen Lücken zu schließen. Die Stadt Emden hat bereits Gelder für die Rasensanierung bereitgestellt.
Rießelmann zeigt sich ambivalent bezüglich des Aufstiegs, sieht jedoch die Notwendigkeit, einen Lizenzantrag zu stellen, falls die Mannschaft in der nächsten Saison erfolgreich ist. Jörg Heinrich, eine Kickers-Legende, bemerkte die aktuelle Euphorie und die Unterstützung der Zuschauer und unterstrich den Charme des Vereins, der auch in seiner Unvollkommenheit liegt. Kickers Emden, der einst in der 3. Liga spielte, hat sich in der Vergangenheit stark finanzielle Schwierigkeiten, insbesondere im Frühjahr 2023, gegenübergesehen.NDR berichtete.
Der Verein führen aktuell die Tabelle der Oberliga Niedersachsen an und hat gute Chancen auf den Wiederaufstieg. Lukas Podolski und Henning Rießelmann haben maßgeblich dazu beigetragen, den finanziell angeschlagenen Club zu retten. Der Schuldenberg beträgt jedoch immer noch rund 300.000 Euro. Durch Initiativen wie „Wir retten Kickers!“ wurden bereits über 70.000 Euro gesammelt, um den Club zu unterstützen.
Rießelmann möchte den Traditionsclub ganzheitlich entwickeln und hat bereits Verbesserungen im Ostfriesland-Stadion und den Trainingsbedingungen initiiert. Neue Sponsoren wurden gewonnen, und Spieler wie Dennis Engel, Kai-Sotirios Kaissis und Pascal Steinwender wurden verpflichtet, um das Team zu stärken. Ziel ist es, die ersten Mannschaft bis Ende Februar aus dem eingetragenen Verein auszugliedern und so für Veränderungen zu sorgen, die den Verein wieder in den Profifußball führen sollen.
Henning Rießelmann betont, dass die Probleme des Vereins größer waren als ursprünglich gedacht, er aber optimistisch in die Zukunft blickt. Der Verein plant, mittelfristig in die 3. Liga zurückzukehren, wo er zuletzt in der Saison 2008/09 spielte. Jedoch wurde bekannt, dass der Klub auf einen Lizenzantrag für die 3. Liga verzichtet hat, da das Ostfriesland-Stadion nicht drittligatauglich ist und es an Modernisierungen mangelt, die Kosten in Höhe von rund zwei Millionen Euro erfordern.
Damit stellt sich der Verein einer Vielzahl von Herausforderungen, die es zu meistern gilt, um die Rückkehr in den Profifußball zu realisieren, wie NWZ Online zusammenfasst.