
Am 19. April 2025 fanden in Deutschland rund 70 Ostermärsche statt, die Tausende von Menschen auf die Straßen lockten, um für Frieden, Abrüstung und Diplomatie zu demonstrieren. Diese Tradition zieht seit den 1960er-Jahren Menschen an, wobei ein besonders hoher Zulauf in den 1980er-Jahren während des Kalten Krieges verzeichnet wurde, wie tagesschau.de berichtet. In Städten wie Duisburg, Mainz, Wolfsburg und Schwerin starteten die ersten Aufzüge bereits früh am Karsamstag.
Die Hauptthemen der Ostermärsche betreffen die geplante Aufrüstung in Deutschland, den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sowie den Konflikt zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen. Die Demonstranten forderten unter anderem den Verzicht auf die geplante Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland. Kristian Golla vom Netzwerk Friedenskooperative mahnte, dass der Weg zum Frieden über Diplomatie führen müsse und nicht über Waffenlieferungen, so oz-online.de.
Wachsendes Interesse und Gegenproteste
In größeren Städten, darunter Berlin, das Ruhrgebiet, Wiesbaden und Kassel, verzeichneten die Ostermärsche in diesem Jahr teils einen größeren Zulauf als in den Vorjahren, trotz der Tatsache, dass die Teilnahme im Vergleich zu den 1980er-Jahren insgesamt geringer ist. Die Ostermärsche werden dezentral von Gewerkschaften, linken und christlichen Gruppen sowie Friedensgruppen organisiert, mit über 110 weiteren geplanten Aktionen bis Ostermontag in Städten wie Berlin, Bremen, München, Leipzig und Stuttgart.
In Berlin fanden zudem Gegendemonstrationen statt, bei denen Teilnehmer mit Ukraine-Flaggen und Schildern für eine wehrhafte Demokratie eintraten. Grüne-Chefin Franziska Brantner äußerte ihre Kritik an bestimmten Positionen der Ostermärsche, insbesondere an den Forderungen gegen Waffenlieferungen an die Ukraine. Laut Willi van Ooyen von der Infostelle Ostermarsch stellen die Ostermärsche das Rückgrat der Friedensbewegung in Deutschland dar.