
Felix Hartebrodt, ein bedeutender Journalist der Emder Zeitung, wurde 1933 in Trebnitz, Schlesien, geboren. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er Flüchtling, als seine Familie in die Sowjetische Besatzungszone gelangte, aus der 1949 die DDR entstand. Seinen Bildungsweg begann Hartebrodt mit dem Abitur, das er in Oschersleben ablegte. Zunächst arbeitete er als Volksschullehrer, bevor er sein Studium des Journalismus an der Karl-Marx-Universität in Leipzig aufnahm, das er 1957 mit einem Diplom abschloss. In seiner Abschlussarbeit beschäftigte er sich mit der Hamburger Zeitung „Die Welt“ und deren Stellungnahme zu den Ungarn-Ereignissen.
Ein prägendes Erlebnis für Hartebrodt war der Volksaufstand in der DDR am 17. Juni 1953. In diesem Zusammenhang erlebte er die DDR-Propaganda, die den Westen für die Unruhen verantwortlich machte. Diese Erlebnisse führten zu einem hohen Druck von Seiten der DDR-Funktionäre, seine Kontakte zum Westen abzubrechen. Schließlich floh Hartebrodt 1958 mit seiner Frau Marlis aus der DDR in den Westen. Zunächst lebten sie in einem Flüchtlingsheim, bevor er am 1. August 1958 eine Stelle als Redakteur bei der „Rhein-Ems-Zeitung“ (REZ) erhielt.
Karriere und Beiträge
In seiner neuen Funktion etablierte sich Hartebrodt schnell als Hafen-Experte und war für kirchliche Themen zuständig. Sein Kürzel „ht“ wurde in Emden bekannt. Er begleitete den Regierenden Bürgermeister von Berlin, Willy Brandt, während dessen Besuch in Emden im Jahr 1961. Über 22 Jahre arbeitete Hartebrodt für die REZ und die Emder Zeitung (EZ), bevor er 1980 zur „Ostfriesen-Zeitung“ wechselte. Felix Hartebrodt verstarb im Jahr 2001. Ein Nachruf seiner ehemaligen Kollegen erschien in der Emder Zeitung.
Die Fluchtbewegungen aus der DDR, wie sie sich in den 1980er Jahren zeigten, resultierten aus tiefgreifenden politischen Unruhen und einem wachsenden Drang nach Veränderung. So stellten Ende 1988 rund 110.000 Ostdeutsche einen Ausreiseantrag, was eine Reaktion auf die Frustration über die SED-Herrschaft, Isolation und wirtschaftliche Probleme darstellte, was bpb.de dokumentiert hat. Besonders nach dem Abbau von Grenzanlagen durch Ungarn im Mai 1989 flüchteten viele Ostdeutsche über das Land, als die ungarische Grenze am 11. September 1989 vollständig geöffnet wurde.