
Volkswagen (VW) hat umfassende Sparmaßnahmen in seinem Werk in Emden angekündigt, die tiefgreifende Veränderungen für die Mitarbeiter mit sich bringen könnten. Ziel dieser Maßnahmen ist es, Abläufe zu optimieren und Kosten zu senken, um den Konzern langfristig zu stabilisieren. Im Rahmen dieser Veränderungen besteht die Möglichkeit, dass die Position der Teamsprecher, die seit über 20 Jahren für Urlaubsplanungen, Schulungen und Qualitätssicherung zuständig sind, abgeschafft wird. Diese Maßnahmen könnten bis zu 200 Mitarbeiter betreffen, die derzeit temporär freigestellt sind und zusätzliches Gehalt erhalten.
Der Betriebsrat in Emden äußert Bedenken hinsichtlich der Bedeutung der Teamarbeit und sieht Unklarheiten über die zukünftige Arbeitsweise ohne Teamsprecher. Währenddessen nimmt das Management bereits konkrete Schritte in die Hand: Wie nachrichten.ostfriesischer-kurier.de berichtete, wird die komplette erste Führungsebene innerhalb der Produktionsmannschaft, die Teamsprecher, in einer Probephase abgebaut und anschließend dauerhaft gestrichen. Die ehemaligen Teamsprecher werden zurück an die Linie versetzt, um ihre regulären Aufgaben zu erfüllen.
Reaktionen vom Management und weiteren Sparmaßnahmen
Die Teamsprecherposition galt im Werk Emden als begehrt und war mit einer Gehaltszulage verbunden. Das VW-Management hat bereits die Vertrauensleute im Emder Werk über die Auswirkungen der Sparbeschlüsse informiert. Zudem wird berichtet, dass das Management auf eigene Gehälter verzichtet und damit einen Anteil von acht Prozent des Gehalts einspart. Unklar bleibt dabei jedoch, in welchem Umfang sich der VW-Vorstand an den Einsparungen beteiligt.
Unterdessen fordert die Gesamtbetriebsratschefin von VW, Daniela Cavallo, klare Aussagen über die Sparmaßnahmen bis Februar. Um den Produktionsauftrag für den ID.4-Nachfolger im Jahr 2031 zu sichern, müssen die Fabrikkosten innerhalb der nächsten zwei Jahre gesenkt werden. Aktuell betragen diese Kosten 8200 Euro pro Stück, mit dem Ziel, diese auf 4050 Euro zu reduzieren. Auch die Produktionszeit pro Fahrzeug muss erheblich reduziert werden.
Volkswagen hat sich zu den weiteren Sparmaßnahmen, die möglicherweise auch die Ausgliederung von Teilbereichen der Verwaltung sowie Einsparungen in der Logistik und Fertigung umfassen könnten, noch nicht offiziell geäußert. Der Betriebsrat hofft, dass das Sparpaket bis zum Sommer finalisiert ist, um die Zukunft der Mitarbeiter und des Werkes in Emden nicht weiter zu gefährden.