Niedersachsen

Fünf Jahre nach Corona: Was bleibt von den Lockdowns in Niedersachsen?

Heute, fünf Jahre nach der Meldung des ersten Coronafalls in Niedersachsen, wird die verheerende Wirkung der Pandemie auf verschiedene Bevölkerungsgruppen deutlich. Der anschließende Lockdown führte zu tiefgreifenden Einschnitten in das Leben von Kindern und Senioren. Der Unterricht in Schulen wurde auf digitale Formate umgestellt, während Sportunterricht und soziale Interaktionen stark eingeschränkt waren. Wie NDR berichtet, durften Jugendliche zeitweise nur eine Person aus ihrem Freundeskreis treffen.

Die Schulleiterin der Otfried-Preußler-Schule Hannover, Alexandra Vanin, hebt hervor, dass die Pandemie zu sozialen und psychischen Problemen bei den Kindern geführt hat. Der soziale und finanzielle Hintergrund der Familien hatte großen Einfluss auf die Unterstützung, die in dieser Krise geboten werden konnte. Vanin betont zudem die Dringlichkeit, dass Kinder auch in schwierigen Zeiten soziale Kontakte haben sollten. Auch im Seniorenheim Victor’s Residenz Margarethenhof wurden die drastischen Maßnahmen, wie die Besuchsverbote, kritisiert. Adrian Grandt, der Leiter des Heims, berichtet von der Einsamkeit, die viele ältere Menschen erlebten, insbesondere bei sterbenden Angehörigen, die sich nicht von ihren Familien verabschieden konnten.

Wichtige Lehren aus der Pandemie

Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) fordert, dass Gemeinschaft auch unter schwierigen Bedingungen gewährleistet werden müsse. Er erkennt an, dass die Maßnahmen in Schulen und Altenheimen gut gemeint waren, aber auch die negativen Auswirkungen besser abgewogen werden sollten. Heiger Scholz, der frühere Leiter des Corona-Krisenstabs in Niedersachsen, kritisiert die mangelhafte Kommunikation neuer Verordnungen und die Detailtiefe der Regeln, die für Verwirrung sorgten. Insgesamt wird auf die anhaltenden wirtschaftlichen Folgen der Pandemie hingewiesen, die auch die Schulen in Niedersachsen betreffen.

Darüber hinaus wurden in den ersten Monaten der Pandemie Kontaktbeschränkungen und Lockdowns erlassen, um Infektionsketten zu unterbrechen. Mitte März 2020 kam es zur Schließung von Schulen und Kitas, und Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche wurden stark eingeschränkt. Laut einem Bericht von UNICEF waren viele Kinder und Jugendliche gezwungen, auf Schulbesuche zu verzichten und weiter zu lernen, oft lediglich im digitalen Format. Dabei sorgten mangelnde Erfahrung und schlechte Ausstattung sowohl bei Lehrkräften als auch bei den Schülern für zusätzliche Schwierigkeiten.

In der Zeit der Pandemie durften Kinder und Jugendliche nur noch drinnen spielen und ihre Freund*innen virtueller Natur treffen. Freizeitaktivitäten wie Sport, Jugendtreffs oder das Besuchen von Kinos waren nicht möglich. Trotz der großen Solidarität von Seiten der Kinder und Jugendlichen, die auf viele ihrer Aktivitäten verzichteten, konnten zahlreiche wichtige Ereignisse, wie Abschlussfeiern und Familientreffen, nicht nachgeholt werden. Während über die Auswirkungen der Pandemie auf die jüngere Generation viel gesprochen wurde, geschah dies oft ohne die Einbeziehung ihrer Stimmen. Für viele Kinder und Jugendliche war es ein Gefühl der Entfremdung, da sie nicht Teil von Entscheidungsgremien waren, die ihre Situation betrafen.

Ort des Geschehens

Ort des Geschehens

Statistische Auswertung

Was ist passiert?
Gesundheitskrise
In welcher Region?
Niedersachsen
Genauer Ort bekannt?
Hannover, Deutschland
Beste Referenz
ndr.de
Weitere Infos
unicef.de