Das IT-Unternehmen Arineo mit Sitz in Göttingen gehört seit Januar 2025 vollständig seiner Belegschaft. Dies wurde durch die Gründung einer Stiftung umgesetzt, die bereits 2018 bei der Unternehmensgründung geplant war. Mit dieser neuen Struktur wird Arineo künftig als Employee Owned Company (EOC) geleitet. Die Beschäftigten lenken mittelbar die Geschicke des Unternehmens über die geschaffene gesellschaftsrechtliche Struktur.
Im Jahr 2023 wurde ein Verein der Mitarbeiter gegründet, dem alle Beschäftigten, die länger als sechs Monate bei Arineo tätig sind, beitreten können. Die Organe des Vereins bilden zugleich die Organe der Stiftung. Vereinsmitglieder haben Einfluss auf die Unternehmensentwicklung, jedoch keinen Zugriff auf operative Entscheidungen. Die innovative Inhaberstruktur ermöglicht es Arineo, erwirtschaftetes Kapital im Unternehmen zu halten und gezielt in Fortbildung der Teams, Erweiterung des Leistungsspektrums sowie kontinuierliche Verbesserung der Leistungsqualität zu investieren.
Beteiligung und Unternehmensführung
Die kollegiale Unternehmensführung führt zu kurzen Abstimmungswegen und maximaler Agilität, sodass sowohl Kunden als auch die Belegschaft von der neuen Struktur profitieren. Bei der Gründung der Mitarbeiterstiftung wurde Arineo von BRANDI Rechtsanwälte in Hannover rechtlich beraten. Die beratenden Anwälte waren Dr. Carsten Hoppmann, Partner im Bereich Gesellschaftsrecht und Stiftungsrecht, sowie Dr. Björn Schulz, Associate in demselben Fachbereich.
Im Rahmen der Mitarbeiterbeteiligung können Unternehmen entweder echte Anteile (Eigenkapitalbeteiligung) oder virtuelle Anteile (Phantom Shares) gewähren. Echte Anteile ermöglichen Mitarbeitenden, Gesellschafter zu werden und an Gesellschafterversammlungen sowie Entscheidungsprozessen teilzunehmen. Virtuelle Anteile hingegen schaffen keine direkten Gesellschafterrechte, bieten aber vertragliche Ansprüche auf Gewinne und Verkaufserlöse. Diese unterschiedlichen Beteiligungsformen können je nach Unternehmensstruktur und Zielgruppe variieren, wie in einem Artikel auf Freudenberg Law dargelegt wird.
Zusammenfassend zeigt sich, dass die Gründung einer Mitarbeiterstiftung und die damit verbundene Strukturveränderung bei Arineo einen bedeutenden Schritt in Richtung einer beteiligungsorientierten Unternehmensführung darstellen.
