
In einer neuen Inszenierung am Deutschen Theater in Göttingen wird die Uraufführung des Stücks „Die ersten hundert Tage“ von Lars Werner für großes Aufsehen sorgen. Die Aufführung thematisiert die Herausforderungen von Freundschaften und gesellschaftlichen Konflikten, die durch politische Umstände belastet werden.
Vor zwei Jahren waren Roya, Lou, Marin und Silvio beste Freunde, doch ihre Freundschaft leidet unter den Folgen der Notwendigkeit, sich in Transitzonen zu treffen. Roya musste ins Exil gehen und sieht sich aufgrund ihrer journalistischen Arbeit mit Bedrohungen konfrontiert. Lou hingegen verlor die Finanzierung für seinen Gender-Studies-Lehrstuhl, während Marin angeblich auf eine Liste für politisch Verdächtige gesetzt wurde. Silvio, der sich von seinen Freunden entfernt hat, möchte nun deren Hilfe in Anspruch nehmen und bringt ein Angebot mit.
Stückdetails und Aufführungstermine
Das Wiedersehen der vier Freunde beleuchtet die alten Konflikte und politischen Gräben, die zwischen ihnen bestehen. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Auftauchen eines Grenzpolizisten, der die ohnehin schon angespannte Lage weiter verschärft. Die Regie führt Ebru Tartıcı Borchers, während Sam Beklik sowohl die Bühne als auch die Kostüme entworfen hat. Die musikalische Untermalung stammt von Dani Catalán Dávila. Zu den Mitwirkenden zählen Florian Eppinger, Moritz Schulze, Nathalie Thiede, Christoph Türkay, Mariann Yar und Yve Grieser.
Die Aufführung findet an mehreren Terminen statt: 14.03, 20.03, 27.03, 03.04 und 17.04, jeweils um 20:00 Uhr.
Ein anderer Aspekt, der in der Öffentlichkeit diskutiert wird, ist die prekäre Lage von Journalistinnen und Journalisten, die aufgrund von politischer Verfolgung ins Exil gehen mussten. In einem Bericht von Amnesty International wird aufgezeigt, dass journalistische Arbeit in Russland stark eingeschränkt ist und dass Journalisten, die in angrenzende Länder geflohen sind, häufig mit Ablehnung konfrontiert sind. Valery Nechay, ehemaliger stellvertretender Chefredakteur von „Echo of Moscow“, berichtet von den emotionalen Belastungen durch die restriktive Gesetzgebung in Litauen.
Die Gefahren, denen Journalist*innen im Exil ausgesetzt sind, sind erheblich. In den letzten Jahren sind mehrere Journalisten zu Opfern von Giftanschlägen geworden. Zudem fordert die Menschenrechtsaktivistin Altıntaş die Entwicklung eigener Visaprogramme und Asylverfahren für bedrohte Journalist*innen. Ihr Appell richtet sich an NGOs und Medien, Programme zur Unterstützung von Exiljournalisten zu initiieren.
Während sich die internationale Gemeinschaft verstärkt mit den Bedingungen von Journalist*innen im Exil auseinandersetzt, bleibt Deutschland ein wichtiges Exilland. Es sichert eine Reihe von Freiheiten, darunter die Pressefreiheit und das Asylrecht, doch genaue Zahlen zu Exiljournalisten fehlen, da keine professionellen Statistiken geführt werden.
Die steigende Zahl der Exiljournalisten aus verschiedenen Ländern, verursacht durch die Verschlechterung der Pressefreiheit weltweit, zeigt, dass der Bedarf an juristischer, finanzieller und psychologischer Unterstützung unerlässlich ist.
Die Aufführung von „Die ersten hundert Tage“ und die Berichterstattung über die Bedingungen von Journalisten im Exil verdeutlichen die tiefgreifenden Herausforderungen, denen viele gegenüberstehen, während sie versuchen, ihre Stimme in einer zunehmend gefährlichen Welt zu erheben.