In Göttingen fand kürzlich ein weiteres Treffen der sogenannten „Querdenker“ statt, das mit einer unerwartet geringen Teilnehmerzahl von 140 Personen aufwartete. Die Veranstalter hatten ursprünglich mit etwa 2000 Anhängern gerechnet. Laut dem Bericht des Göttinger Tageblatt sehen sich die „Querdenker“ selbst als die Guten und anderen als die Bösen. Sie äußern Kritik an einer angeblichen Unterdrückung der Meinungsfreiheit durch „Faschisten und Kommunisten“ in Deutschland und verbinden dabei Themen wie den Ukraine-Krieg, Genderfragen und den Rundfunkbeitrag GEZ ohne schlüssige Argumentation. Provokante Äußerungen, insbesondere zu Corona-Impfungen, sind unter den Teilnehmern ebenfalls häufig.
Die Demonstration wird live gestreamt, was der gegenseitigen Bestätigung der Teilnehmer dient. Widerspruch gegen die „Querdenker“ wird als notwendig erachtet, jedoch ohne die Anwendung von Gewalt. Die gewaltsamen Auseinandersetzungen der vergangenen Monate, wie bei einer ähnlichen Demo am 13. Januar 2024, wo etwa 450 Anhänger der „Querdenker“ auf 2.500 Gegendemonstranten trafen, werden im Kontext der aktuellen Veranstaltung erwähnt. Bei dieser Demo kam es zu Straßenblockaden, Auseinandersetzungen mit der Polizei und mehreren vorläufigen Festnahmen. Ein Bericht von t-online.de beschreibt die Auseinandersetzungen, bei denen auch Müllcontainer in Brand gesetzt wurden und die Polizei Pfefferspray einsetzte.
Reaktionen und Eskalation
Die Polizei war damals mit mehreren Hundert Beamten im Einsatz und bereitete sich auf eine der größten Operationen der letzten Jahre vor. Obwohl es zu Sachbeschädigungen kam, wurde keine Verletzten gemeldet. Plakate der „Querdenker“ trugen Slogans wie „Zusammen gegen Hetze & Spaltung“ und „Grün ist das neue Braun“, während die Gegendemonstranten unter dem Motto „Querdenken einfrieren“ auftraten. Diese Spannungen zwischen den beiden Gruppen sind nicht neu, vergleichbare Vorfälle gab es bereits im Herbst 2023, als 430 „Querdenker“ 1.500 Gegendemonstranten gegenüberstanden. Die Dynamik dieser Proteste spiegelt die vielfältigen Meinungen und Emotionen wider, die in der Gesellschaft zu diesen Themen existieren.
