
In Göttingen stapelt sich seit fast zwei Wochen der Müll. Grund sind die Streiks der Gewerkschaft Verdi bei den Göttinger Entsorgungsbetrieben (GEB), die am Donnerstag, 27. Februar, zum zweiten Mal in zwei Wochen die Arbeit niederlegten. Trotz der Streiks wurde allerdings am späten Donnerstagvormittag Müll in der Innenstadt abgeholt, wo bereits seit mehr als einer Woche größere Müllhaufen sichtbar waren.
Der Unmut unter den Bürgern und Ladenbetreibern wächst. Besonders betroffen ist Grunhild Hoffmann vom Musik Kontor, die von der Müllsituation in ihrer Umgebung stark beeinträchtigt ist. Die GEB kündigten an, dass nicht geleerte Abfallbehälter am Freitag, 28. Februar, durch die Spätschicht geleert werden, sofern die Behälter zugänglich sind. In Groß Ellershausen hingegen wurde der Müll zweimal in Folge nicht abgeholt. Dort stehen übervolle Gelbe Tonnen und unzählige Säcke liegen daneben. Der Unternehmer Steve Piper hat Probleme mit dem Müll und hält die Situation für ungerechtfertigt, zumal viele Bürger keine Möglichkeit haben, ihren Müll selbst zu einem Recyclinghof zu bringen. Die GEB teilten mit, dass der Müll erst am nächsten regulären Termin abgeholt wird, was für viele bedeutet, dass sie noch zwei Wochen warten müssen.
Warnstreik und weitere Auswirkungen
Wie die HNA berichtete, wurde am selben Tag im Rahmen eines Warnstreiks auch der Busbetrieb und die Straßenreinigung in Göttingen lahmgelegt. Dies stellt bereits die dritte Warnstreik-Aktion in diesem Monat dar, wobei die Göttinger Verkehrsbetriebe (GöVB) und die GEB betroffen sind. Der Recyclinghof der GEB bleibt voraussichtlich geschlossen, und die Bürger wurden aufgefordert, ihre Abfallbehälter bereitzustellen, da unklar ist, welche Gebiete betroffen sind.
Die Mitarbeiter der GEB fordern bessere Arbeitsbedingungen und faire Löhne, doch in der zweiten Verhandlungsrunde legte die Arbeitgeberseite kein Angebot vor. Julia Wüstefeld, Gewerkschaftssekretärin, äußerte ihren Unmut über die fehlenden Angebote und die zentrale Anlaufstelle der Streikenden war am Donnerstag um 8.30 Uhr an der Rudolf-Wissell-Straße 5. Die Forderungen umfassen unter anderem acht Prozent mehr Lohn, mindestens 350 Euro, drei freie Tage und ein ‚Meine-Zeit-Konto‘ zur Reduzierung von Arbeitsbelastungen.