
Am 22. März 2025 wurden in Göttingen die aktuellen Luftqualitätswerte gemessen. An der Messstation in der Bürgerstraße erfolgt eine Erfassung der Luftqualität, die insbesondere die Masse von Feinstaub-Partikeln bis PM10 pro Kubikmeter Luft betrachtet. Der geltende Grenzwert für PM10 liegt bei 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, der jährlich bis zu 35 Mal überschritten werden darf.
Die Luftqualität wird anhand von drei wesentlichen Werten gemessen: Feinstaub, Stickstoffdioxid und Ozon. Die Grenzwerte sind wie folgt definiert: „Sehr schlecht“ bedeutet Stickstoffdioxid über 200 µg/m³, Feinstaub über 100 µg/m³ und Ozon über 240 µg/m³. Für die Kategorie „Schlecht“ gelten Werte von Stickstoffdioxid zwischen 101 und 200 µg/m³, Feinstaub zwischen 51 und 100 µg/m³ sowie Ozon zwischen 181 und 240 µg/m³. Wird eine „Mäßig“-Kategorie erreicht, liegen die Werte für Stickstoffdioxid zwischen 41 und 100 µg/m³, für Feinstaub zwischen 35 und 50 µg/m³ und für Ozon zwischen 121 und 180 µg/m³.
Empfehlungen zur Handhabung von schlechter Luftqualität
Die Messungen erfolgen entweder als Stundenmittel (bei Stickstoffdioxid und Ozon) oder als stündlich gleitendes Tagesmittel (bei Feinstaub). Der aktuelle Hintergrund zeigt, dass in der Europäischen Union jährlich etwa 240.000 vorzeitige Todesfälle auf Feinstaub zurückzuführen sind. Bei „Sehr schlecht“ sollten empfindliche Personen körperliche Anstrengungen im Freien vermeiden. Bei „Schlecht“ wird empfohlen, anstrengende Tätigkeiten im Freien zu unterlassen. Bei „Mäßig“ sind kurzfristige gesundheitliche Auswirkungen unwahrscheinlich, es bestehen jedoch mögliche Effekte bei empfindlichen Personen. Unter „Gut“ sind keine gesundheitlich nachteiligen Wirkungen zu erwarten, während die „Sehr gut“-Kategorisierung beste Bedingungen für Aktivitäten im Freien anzeigt.
Ein häufig diskutiertes Thema ist die Feinstaubbelastung durch Silvesterfeuerwerk. Laut aktuellen Daten verursacht das Feuerwerk zwar eine Feinstaubbelastung, diese ist im Vergleich zur gesamten jährlichen Belastung jedoch nicht signifikant. Nach Mitternacht kann die Feinstaubbelastung ansteigen, wobei Wetterbedingungen die Verteilung beeinflussen. Jährlich werden durch Feuerwerk etwa 2.050 Tonnen Feinstaub freigesetzt, 1.500 Tonnen (75 Prozent) davon in der Silvesternacht.
Darüber hinaus zeigen Recherchen, dass die Feinstaubemissionen in Deutschland seit 1995 erheblich zurückgegangen sind. So sanken die PM10-Emissionen von 0,34 Millionen Tonnen im Jahr 1995 auf 0,18 Millionen Tonnen im Jahr 2022 – ein Rückgang von 45,4 Prozent. Im Jahr 2022 entstammten 41,1 Prozent der PM10-Emissionen aus Produktionsprozessen, während 37,2 Prozent aus Verbrennungsvorgängen, darunter Straßenverkehr und Heizungsanlagen, resultierten. Landwirtschaftliche Emissionen stiegen im gleichen Zeitraum langsam, konnten jedoch in den letzten Jahren leicht gesenkt werden. Der Anteil stieg von 10,2 Prozent im Jahr 1995 auf 18 Prozent im Jahr 2022.
Feinstaub (PM10) bezieht sich auf Partikel mit einem Durchmesser von weniger als 10 Mikrometern. Die Hauptquellen der anthropogenen Feinstaubemissionen umfassen Verbrennungsvorgänge sowie industrielle Produktionsprozesse, während auch diffuse Emissionen von Gewerbe, Landwirtschaft und Feuerwerk eine Rolle spielen. Feinstaub kann sowohl direkt emittiert als auch aus Vorläuferstoffen in der Atmosphäre gebildet werden. Die gesundheitlichen Wirkungen von Feinstaub hängen von verschiedenen Faktoren wie der Korngröße und anhaftenden Schadstoffen ab, wie das Umweltbundesamt berichtete.